Mitarbeiter und Vorsorge

Sammelstiftung einfach erklärt

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Jedes Unternehmen braucht eine berufliche Vorsorge für seine Mitarbeitenden. Unternehmerinnen und Unternehmer können dazu eine eigene Pensionskasse gründen oder sich einer Sammelstiftung anschliessen.  In der Schweiz gibt es insgesamt rund 1500 Pensionskassen und rund 230 Sammelstiftungen, denen sich Unternehmen anschliessen können. Für eine Sammelstiftungslösung entscheiden sich aktuell rund 98 Prozent der Schweizer Unternehmen, vor allem kleine und mittlere, da für sie die Errichtung und Führung einer eigenen Stiftung zu aufwändig und teuer wäre. Was es mit der Sammelstiftung auf sich hat, was dafür oder dagegen spricht, haben wir für Sie zusammengefasst. 

Anschluss an eine Sammelstiftung: Zwei Vorsorgemodelle machen es möglich

Grundsätzlich gibt es in der Schweiz zwei Vorsorgemodelle, die im Rahmen von Sammelstiftungsanschlüssen angeboten werden: Vollversicherung und teilautonome Sammelstiftungslösung.

Da es im Schweizer Pensionskassenmarkt nur noch eine Handvoll Anbieterinnen und Anbieter von Vollversicherungslösungen gibt und der Trend zur Teilautonomie geht, werden wir nur die teilautonomen Sammelstiftungen beleuchten.

Was ist eine Sammelstiftung?

Eine Sammelstiftung ist eine rechtlich eigenständige Einrichtung, der sich Firmen anschliessen können, um die berufliche Vorsorge für ihre Mitarbeitenden durchzuführen. Durch diesen Zusammenschluss ergeben sich für alle angeschlossenen Unternehmen Synergien. Zum Beispiel dadurch, dass das Kapital aller Unternehmen gemeinsam angelegt wird oder dadurch, dass die Fixkosten für die Verwaltung einer Pensionskasse auf mehrere Schultern verteilt werden.

Zusammengefasst: Eine Sammelstiftung bietet Unternehmen die Möglichkeit, eine Pensionskasse zu führen, ohne diese selbst betreiben zu müssen. 

Wie funktioniert eine Sammelstiftung?

Um zu verstehen, wie eine Sammelstiftung funktioniert, muss man wissen, welche Organe es gibt und welche Aufgaben diese haben. Das oberste Organ einer Sammelstiftung ist der Stiftungsrat. Er setzt sich aus Mitarbeitenden und Arbeitgebenden der angeschlossenen Firmen zusammen und wird regelmässig neu gewählt. Der Stiftungsrat entscheidet, welche Risiken die Stiftung selbst trägt und welche von einer Versicherung rückversichert werden. Er wählt die Geschäftsführung, die Vermögensverwaltung und weitere Organe. Er bestimmt auch die Anlagestrategie, nach der das Vorsorgevermögen angelegt wird. Die Stiftung ist der kantonalen Stiftungsaufsicht unterstellt.

Eine Sammelstiftung führt für jedes angeschlossene Unternehmen ein eigenes Vorsorgewerk. Jedes Vorsorgewerk ist verpflichtet, eine Personalvorsorgekommission (PVK) zu wählen. Diese setzt sich aus gleich vielen Vertretern der Arbeitnehmenden und der Arbeitgebenden des Unternehmens zusammen. Die PVK erlässt den für die im Vorsorgewerk versicherten Personen massgebenden Vorsorgeplan. Dieser  definiert die Beiträge und die Vorsorgeleistungen für das Alter, im Todesfall und bei Invalidität. Die Firma zieht die fälligen Beiträge der Arbeitnehmenden jeweils vom Lohn ab und überweist sie zusammen mit den eigenen Beiträgen an die Sammelstiftung.

Die Organe einer Sammelstiftung im Überblick

Stiftungsrat

  • oberstes Entscheidungsgremium
  • zuständig für die Festlegung der Anlagestrategie, bestimmt die strategischen Ziele und Grundsätze der Stiftung
  • legt die Organisation der Stiftung fest
  • gewählt von Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden aller angeschlossenen Unternehmen
  • setzt sich zu gleichen Teilen aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern zusammen

Geschäftsführung

  • liegt häufig bei einem spezialisierten Dienstleistungsunternehmen oder einer Versicherungsgesellschaft
  • haftet gegenüber der Stiftung 

Vermögensverwalterin bzw. Vermögensverwalter

  • zuständig für die Umsetzung der Anlagestrategie
  • gewählt vom Stiftungsrat 

Personalvorsorgekommission

  • erlässt und ändert den Vorsorgeplan des Vorsorgewerks
  • entscheidet über Finanzierung des Vorsorgewerks

Versicherung

  • zuständig für Rückversicherung von Invalidität und Tod

Gewusst?

Zu Beginn der Sammelstiftungen bestand der Stiftungsrat einer Sammelstiftung ausschliesslich aus Vertretern der im Hintergrund agierenden Stifterfirma. Dies hat sich mit der ersten BVG-Revision im Jahr 2004 geändert. Durch die ausgeglichene Zusammensetzung aus Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden wird diesen eine deutlich bessere Kontrolle und Mitwirkung bei der Ausgestaltung ihrer Vorsorge eingeräumt.

Wie finde ich die richtige Sammelstiftung für mein Unternehmen?

Unternehmerinnen und Unternehmer können verschiedene Sammelstiftungslösungen anhand der wichtigsten Kennzahlen vergleichen und daraus ableiten, wie die jeweilige Sammelstiftung mit den Beiträgen der Versicherten wirtschaftet und ob sie ihren Verpflichtungen problemlos nachkommen kann. 

Die wichtigsten Faktoren zur Bewertung von Sammelstiftungslösungen

Je nach Vorlieben spielen bei der Wahl einer Sammelstiftungslösung die Flexibilität bei der Ausgestaltung der Vorsorgepläne, Beratungsdienstleistungen für Arbeitgebende und Versicherte, eine einfache Handhabung und Verwaltung der beruflichen Vorsorge mittels Online-Tools für Arbeitgebende und Versicherte oder attraktive Zusatzservices wie Lohnnebenleistungen eine wichtige Rolle. Daneben können Sammelstiftungslösungen anhand folgender Kennzahlen bewertet werden.

Relevante Kennzahlen einer Sammelstiftung

Der Deckungsgrad gibt Auskunft über das Verhältnis von Vermögen und Verpflichtungen der Stiftung. Er stellt allerdings nur eine vereinfachte Momentaufnahme dar und ermöglicht keine umfassende Einschätzung der strukturellen Risiko- und Leistungsfähigkeit einer Sammelstiftung (hierzu müssten weitere Dimensionen mitberücksichtigt werden. Ein Deckungsgrad zwischen 104 und 110 Prozent gilt als solide Grösse.

Bei der Performance ist ebenfalls ein mehrjähriger Betrachtungszeitraum ideal. Sie gibt Auskunft darüber, in welcher Höhe und wie beständig die Sammelstiftung mit der von ihr gewählten und auf ihre Struktur abgestimmten Anlagestrategie Gewinne erwirtschaftet. Zu beachten ist: Ein gutes Jahr an der Börse gibt keine Auskunft über die langfristige Performance. Eine beständige Rendite ist ein guter Indikator für eine solide und ausgewogene Anlagestrategie der Stiftung. 

Die Verzinsung hat einen massgeblichen Einfluss auf die Höhe der zu erwartenden Altersleistungen. Eine im Marktvergleich gute Durchschnittsverzinsung ist einer der wichtigsten Bausteine einer guten Vorsorgelösung.

Auch die Grösse und Struktur der Sammelstiftung spielt eine wichtige Rolle. Hiermit sind vor allem das Verhältnis von aktiven Versicherten und Rentnern sowie das Durchschnittsalter der Versicherten gemeint. Hier gilt grundsätzlich: Je mehr Versicherte auf Rentenbezügerinnen und Rentenbezüger kommen und je jünger das Durchschnittsalter der Versicherten, desto besser.

Tipp: Alle relevanten Kennzahlen werden im Jahresbericht der Pensionskassen veröffentlicht. Dieser findet sich oft auch auf der Website der jeweiligen Pensionskasse. Alternativ muss er bei der Stiftung angefragt werden.

Es lohnt sich, bei der Wahl einer Sammelstiftung genau hinzuschauen und die Kennzahlen zu vergleichen. Allerdings müssen nicht nur die Kennzahlen für Sie stimmen, sondern das Gesamtpaket – je nachdem, was Ihnen und Ihren Arbeitnehmenden wichtig ist. 

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