Die Arbeitswelt verändert sich laufend. Zunehmend fühlen sich Arbeitnehmende den Anforderungen im Betrieb nicht mehr gewachsen. Auch die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt kann Ängste und Stress auslösen. Jede vierte arbeitstätige Person in der Schweiz zeigt Anzeichen einer psychischen Belastung.
Es gibt eine Vielzahl psychischer Erkrankungen und Belastungen. Unsere Checklisten für Vorgesetzte helfen Ihnen dabei, sie rechtzeitig zu erkennen. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf den Umgang mit Mitarbeitenden, die Anzeichen für ein Burnout zeigen und an Depressionen leiden. Geben Sie dem Thema psychische Gesundheit in Ihrem Unternehmen das nötige Gewicht – mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit, Motivation und Produktivität der gesamten Organisation zu steigern.
Wir gehen auf folgende Fragen ein:
Ein hoher Arbeitsdruck, ständige Arbeitsunterbrechungen, Führungs- und Team-Probleme können relevante Ursachen für psychischen Stress sein. Aber auch fehlende Wertschätzung durch die Vorgesetzten, mangelndes Vertrauen oder ungelöste Konflikte beeinträchtigen das psychische Wohlbefinden von Mitarbeitenden. Oft sind die Belastungen nicht nur auf die Situation am Arbeitsplatz zurückzuführen. Sie ergeben sich aus einem folgenschweren Zusammenspiel von Stress im Job und Problemen im privaten Umfeld. Auch wenn psychische Probleme private Ursachen haben, sind sie nicht nur Privatsache und beeinträchtigen Betroffene auch am Arbeitsplatz. Daher ist es in jedem Fall auch Sache des Arbeitgebers, darauf zu reagieren.
Veränderungen im Verhalten, in der Arbeitsweise und im sozialen Umgang einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters nehmen Führungskräfte in der Regel rasch wahr. Einzelne Symptome mögen nicht sofort beunruhigend wirken. Doch sobald sie sich häufen, ist erhöhte Aufmerksamkeit angebracht.
Die Symptome eines Burnout-Syndroms sind vielfältig und können verschiedene Ursachen haben. Damit Sie frühzeitig reagieren können, achten Sie als Chefin oder Chef bei Ihren Mitarbeitenden auf folgende mögliche Frühwarnzeichen für mentalen Stress:
Arbeitsleistung
Soziales Leben
Emotionale und gesundheitliche Verfassung
Steuert eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter auf ein Bunout zu, zeigen sich in der Regel mehrere der oben aufgelisteten Anzeichen.
Im Arbeitsumfeld ist das Thema psychische Belastungen auch heute noch immer mit Tabus behaftet. Betroffene haben Angst vor Stigmatisierung und Kündigungen. Offensichtliche Probleme zu ignorieren, verschlimmert die Situation für alle Beteiligten. Es ist wichtig, den Verdacht einer psychischen Belastung bei einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeitenden anzusprechen. Wir erklären wie.
Einen Menschen in bester Absicht auf seine offensichtlichen Probleme anzusprechen, ist nicht einfach und erfordert Empathie, Diskretion und eine gute Vorbereitung. Führungskräfte dürfen Anzeichen eines Burnout-Syndroms, einer Depression oder einer anderen psychischen Erkrankung nicht ignorieren. Sie können sowohl für die betroffene Mitarbeiterin, den betroffenen Mitarbeiter als auch für das Team sowie den Betrieb unabsehbare Folgen haben. Je früher beispielsweise mit einem Mitarbeitergespräch reagiert wird, desto besser. Dies mildert im besten Fall sogar einen möglichen Krankheitsverlauf und verbessert die Chancen einer erfolgreichen Therapie.
Generell ist es wichtig, dass Sie als Führungskraft eine Vertrauensebene sowie eine Kultur der Wertschätzung und Offenheit in Ihrem Team schaffen. Wenn Sie «in guten Zeiten» in eine offene Kultur investieren, schaffen Sie die Grundlage für offene Gespräche, wenn es Mitarbeitenden schlecht geht.
Beobachten Sie Anzeichen für ein Burnout, eine Despression oder eine andere psychische Erkrankung bei einer oder einem Mitarbeitenden, gilt es als erstes, aktiv das Gespräch zur betroffenen Person zu suchen. Sprechen Sie Ihre Mitarbeiterin, Ihren Mitarbeiter unter vier Augen an, erklären Sie, dass Sie sich Sorgen machen und vereinbaren Sie ein Gespräch in ruhiger Atmosphäre und ohne Zeitdruck.
Nicht jede Mitarbeiterin oder jeder Mitarbeiter wird über ihre bzw. seine Probleme am Arbeitsplatz sprechen wollen. Die Angst vor Stigmatisierung, vielleicht sogar vor Repressionen bei der Diagnose einer psychischen Erkrankung wie Depression ist gross. Dies hindert Angestellte daran, ein Burnout und dessen Behandlung mit der Führungsperson zu thematisieren. Es ist das Recht eines jeden Menschen, so viel von sich preiszugeben, wie er möchte. Zwang auf jemanden auszuüben, würde den Zustand verschlimmern.
Ermutigen Sie in diesem Fall Ihre Mitarbeiterin oder Ihren Mitarbeiter, bei einer unabhängigen Stelle Unterstützung zu suchen. Je nach der Grösse eines Unternehmens gibt es firmeninterne Care-Stellen für Angestellte. Oder Sie verweisen die betroffene Person an eine externe Fachstelle wie Pro Mente Sana.
Falls die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter schon länger unter psychischen Problemen leidet oder sogar schon krankgeschrieben ist, kann je nachdem das Care Management der Krankentaggeld-Versicherung oder die zuständige IV-Stelle weiterhelfen.
Die Vorteile des Betrieblichen Gesundheitsmanagments (BGM) finden Sie hier.
Von Gesetzes wegen müssen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber für eine bestimmte Zeit weiterhin Lohn an erkrankte Angestellte entrichten. Diese Regelung ist sozialpolitisch motiviert und leitet sich aus der Fürsorgepflicht von Unternehmen gegenüber ihrem Personal ab. Über die konkrete Länge der gesetzlichen Lohnfortzahlungspflicht entscheiden – nebst einer vertraglichen Lohnfortzahlungsvereinbarung – die Anstellungsdauer sowie der Kanton, in dem ein Betrieb wirtschaftet. Drei Wochen sind es bei Angestellten im ersten Dienstjahr, bis zu 46 bei langjährigen Mitarbeitenden. Die Dauer wird mithilfe der Zürcher, Berner oder Basler Skala ermittelt.
Die (freiwillige) Krankentaggeldversicherung zahlt nach Ablauf der durch das Unternehmen vereinbarten Wartefrist Geld (= Taggelder) aus – in einem Krankheitsfall wird so die Lohnfortzahlung durch die Versicherung gewährleistet.
Die Expertinnen und Experten der AXA und von Pro Mente Sana raten Ihnen Folgendes:
Wir verwenden Cookies und Analyse-Tools, um das Nutzungserlebnis für Sie zu verbessern, die Werbung von AXA und ihren Werbepartnerfirmen zu personalisieren sowie Social-Media-Funktionen bereitzustellen. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen bei Verwendung von Internet Explorer 11 leider nicht über unser Cookie-Präferenz-Center ändern. Möchten Sie Ihre Einstellungen anpassen, nutzen Sie bitte einen aktuellen Browser. Durch die Nutzung unserer Internetseite mit diesem Browser stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.