Vorsorge

Wie viel kostet ein Kind in der Schweiz?

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Einkommenseinbussen, Erstausstattung, Kita: Die Geburt eines Babys kann das Budget ganz schön durcheinanderbringen. Doch wenn werdende Eltern die Finanzen rechtzeitig unter die Lupe nehmen, können sie ihr Familienglück unbeschwert geniessen.

Kinder grosszuziehen ist teuer, und das schüchtert viele Paare mit Kinderwunsch ein. Klar, die Verantwortung ist riesig! Aber die Angst vor finanziellen Engpässen ist oft unbegründet. Das Geheimnis liegt darin, einen klaren Überblick über die Finanzen zu behalten und die monatlichen Ausgaben sorgfältig zu planen – am besten, bevor das kleine Wunder kommt.

Wie viel kosten Kinder eigentlich?

Gemäss dem Zürcher Jugendamt liegen die monatlichen Kosten je nach Alter des Kindes zwischen CHF 1300 und CHF 1800, was sich auf durchschnittlich CHF 18 500 pro Jahr und bis zum 20. Geburtstag auf insgesamt CHF 370 000 summiert. Diese Kosten entfallen auf Bereiche wie Essen, Kleidung, Haushalt, Wohnen, Gesundheit und Krankenkasse sowie Freizeit und Transport.

Achtung: Externe Kinderbetreuung ist hier nicht inbegriffen. Ebenfalls nicht enthalten sind die indirekten Kosten – nämlich ein tieferes Einkommen und der Wert der unbezahlten Familienarbeit. Als das Bundesamt für Statistik vor einiger Zeit in einer Studie all diese Faktoren berücksichtigte, kam es auf durchschnittliche Gesamtkosten von rund einer Million Franken pro Kind. Eine ziemliche Stange Geld.

Kita, Tagesmutter & Co.: Kinderbetreuung in der Schweiz

Besonders auffällig sind die hohen Kosten für die familienergänzende Kinderbetreuung in der Schweiz im internationalen Vergleich. Kinderkrippen und Kindertagesstätten verlangen Vollkosten zwischen CHF 110 und CHF 130 pro Tag. Je nach Kanton und Gemeinde sind die Tarife jedoch sehr unterschiedlich. Den Eltern werden je nach Einkommen 30 bis 100 Prozent dieses Betrags in Rechnung gestellt. Wenn eine Familie mehrere Geschwister in der gleichen Einrichtung betreuen lässt, erhält sie einen Rabatt. Noch stärker variieren die Preise für Tagesfamilien, die oft in Vereinen organisiert sind. Viele Tageseltern verlangen einen Bruttolohn von rund CHF 8 pro Stunde. Mahlzeiten, Fahrspesen und Freizeitaktivitäten werden zusätzlich verrechnet. Umfassende Informationen zur familienergänzenden Betreuung liefert der Verband Kinderbetreuung Schweiz.

Können wir uns Kinder überhaupt leisten?

Diese Frage drängt sich vielen werdenden Eltern auf, wenn die schwindelerregenden Zahlen aus einigen Studien diskutiert werden. Eine Frage, die ein Stück weit berechtigt, aber zur Entscheidungsfindung wenig hilfreich ist. Die bessere Frage wäre: «Wünschen wir uns Kinder?» Heisst die Antwort Ja, dann sollte die nächste Frage lauten: «Wie realisieren wir diesen Lebenstraum?» Es lässt sich immer ein Weg finden. Während manche ihren Lebensstandard beibehalten, schnallen andere den Gürtel enger.

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Und es gibt eine weitere gute Nachricht: Mit dem zweiten und dritten Kind nehmen die monatlichen Kosten pro Person ab. Allerdings ist dieser Effekt bei Kleinkindern am grössten, bei Jugendlichen dagegen kaum mehr spürbar. Zudem muss man bedenken, dass ein weiteres Kind je nach Situation auch zu höheren Kosten führen kann. Etwa weil ein grösseres Auto, eine grössere Wohnung oder ein grösseres Haus erforderlich wird.

Kinderkosten in der Schweiz nach Anzahl Kinder pro Haushalt im Jahr 2021

Quelle: Amt für Jugend und Berufsberatung, Kanton Zürich

Welches Alter ist das teuerste?

Die Grafik macht es deutlich: Obwohl eine Baby-Erstausstattung angeschafft werden muss, sind die ersten Lebensjahre vergleichsweise günstig. Wird der Sprössling von den Eltern betreut, ist im Durchschnitt mit monatlichen Ausgaben von gut CHF 1300 zu rechnen. Ab dem Primarschulalter entstehen neue Kosten. Nehmen wir an, das Kind möchte Gitarre spielen lernen oder in einen Fussballclub. Dazu kommen Ausflüge, Taschengeld und höhere Ansprüche hinsichtlich Kleidung und Unterhaltung. Mit knapp CHF 1500 pro Monat sind in diesem Alter moderate Kosten zu erwarten. Bei Teenagern steigen die durchschnittlichen Kosten auf CHF 1800. Denn Jugendliche haben oft teure Bedürfnisse, auch wenn sie selber noch kein Geld verdienen. Insgesamt belastet der Nachwuchs also das Familienbudget bis zum Abschluss der Erstausbildung mit jedem Lebensjahr stärker.

Wie viel Geld braucht eine Familie wirklich?

Die Zürcher Zahlen in der Grafik können eine grobe Orientierung bieten, sollten aber auch relativiert werden. Unzählige Mütter und Väter unterbieten die offiziellen Zahlen des Zürcher Jugendamts Monat für Monat – aus einem einfachen Grund: weil sie es müssen. Jedes Haushaltsbudget ist so individuell wie die Menschen, die dahinter stehen. Eltern sollte daher einzig und allein interessieren, wie sie ihre Ausgaben mit ihrem Einkommen in Einklang bringen. Und wenn auch gewisse Budgetposten fix sind, finden sich diverse Möglichkeiten, um zu sparen. Ein transparentes Haushaltsbudget und eine konsequente Ausgabenkontrolle helfen Eltern, den Überblick zu behalten.

Alle Ausgaben im Griff

Bei der Budgetkontrolle leisten Apps wie BudgetCH gute Dienste. Das Smartphone ist immer zur Hand und die Ausgabe rasch notiert. Pro Familie können mehrere Nutzerinnen und Nutzer auf denselben Account zugreifen.

Wie beeinflussen Kinder die Altersvorsorge?

Die meisten Mütter reduzieren nach einer Geburt zumindest vorübergehend ihr Arbeitspensum, um Kindern und Haushalt gerecht zu werden. Gemäss Bundesamt für Statistik arbeiten heute 60 % der 25- bis 54-jährigen erwerbstätigen Frauen Teilzeit. Zum Vergleich: Sieben von acht Männern haben noch immer einen Vollzeitjob. Dadurch, dass Teilzeitangestellte weniger verdienen, fallen auch ihre Sparbeiträge für die 1. Säule und 2. Säule geringer aus. Sie müssen damit rechnen, im Alter nur die AHV-Minimalrente sowie eine deutlich tiefere Rente der Pensionskasse zu erhalten. Dies reicht nicht für eine Aufrechterhaltung des gewohnten Lebensstandards. Mit anderen Worten: Wer Teilzeit arbeitet und dennoch gut fürs Alter vorbereitet sein will, sollte selber aktiv werden. Eine gute Möglichkeit sind Einzahlungen in die freiwillige 3. Säule. Zusätzlicher Vorteil: Mit jedem Beitrag in die Säule 3a, also in die gebundene Vorsorge, spart man Steuern.

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