Vorsorge

Ratgeber: Die besten Spartipps für Familien

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Geld sparen muss nicht mühsam sein – im Gegenteil, es kann sogar Spass machen! Nämlich dann, wenn die ganze Familie einbezogen wird und motiviert mitmacht. Hier finden Sie die besten Tipps zur Inspiration.

Gerade junge Schweizer Familien und Alleinerziehende mit kleinen Kindern haben oft ein vergleichsweise tiefes Einkommen. Das Geld reicht zwar einigermassen zum Leben, dennoch bleibt Ende Monat auf dem Konto kaum ein Franken übrig. Wegschauen hilft da nicht, dafür aber das Betrachten aus einem anderen Blickwinkel: Wer es schafft, seine Perspektive zu wechseln und von «Wir MÜSSEN sparen» zu «Wir KÖNNEN sparen» zu gelangen, entdeckt vielleicht plötzlich ungeahnte Chancen und Möglichkeiten. Mit vereinten Kräften lassen sich Wege finden zu grösserer finanzieller Freiheit. Wichtig ist, dass Sie als Familie offen darüber reden, wo Sie Geld sparen und wo nicht. Nehmen Sie dabei auch die Bedürfnisse des einzelnen Kindes ernst. 

12 Spartipps: So sparen Sie Geld

Um Ihre Familie nicht zu überfordern, könnten Sie mit den zwei, drei Themen oder Bereichen beginnen, die Sie am meisten ansprechen. Nehmen Sie sich die nötige Zeit, um Ihre Sparmassnahmen im Alltag umzusetzen. Danach können Sie neue Spartipps ins Auge fassen. 

  • Tipp 1: Secondhand statt neu
    Bereits Gebrauchtes – Bettchen, Laufgitter, Kinderwagen, Babytrage, Kleidung und Spielsachen – ist oft kostenlos oder sehr günstig von anderen Familien zu bekommen. Fragen Sie Nachbarn, Verwandte und Bekannte, sehen Sie online auf Tutti.ch, Ricardo.ch oder in lokalen Facebook-Gruppen nach. Oder stöbern Sie in Kinderkleiderbörsen, Brockis oder Flohmärkten.
  • Tipp 2: Leihen statt besitzen
    Abgesehen von ein paar Lieblingsstücken gibt es viel Spielzeug, das Ihren Kindern nach kurzer Zeit wieder «verleidet». Die preiswerte Lösung: Bibliothek, Ludothek oder ein spontaner Tausch mit dem Nachbarsjungen oder der Cousine, sei es für ein paar Wochen oder gleich für immer.
  • Tipp 3: Überflüssiges verkaufen
    Durchforsten Sie regelmässig Ihren Haushalt und sortieren Sie aus. Tipp: Beziehen Sie dabei Ihre Kinder mit ein! Verkaufen Sie Überflüssiges kostenlos auf Tutti.ch oder, falls dies Ihrer Familie Spass macht, auf einem Flohmarkt. So verdienen Sie bares Geld und entlasten Ihre Familienkasse.
  • Tipp 4: Günstig einkaufen
    Entscheiden Sie bewusst, in welchem Supermarkt Sie Ihre Lebensmittel einkaufen und wo Ihre Prioritäten liegen. Wenn der Inhalt des Einkaufswagens grundsätzlich Ihrer Einkaufsliste entspricht, sollte auch ab und zu ein kleines Extra drin liegen. Erwerben Sie lange haltbare Artikel, die Sie regelmässig brauchen, nur in Aktion, dafür grosszügig. Die Website bzw. App «Aktionis» gibt einen guten Überblick über aktuelle Sonderangebote der wichtigsten Anbieter.
  • Tipp 5: Clever schenken
    Etwas Persönliches bereitet oft mehr Freude als ein teures Gadget. Ein schöner Brief, ein Gutschein für einen Wellness-Abend zuhause oder eine gemeinsame Velotour mit Picknick – lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf. Wenn es doch etwas Materielles sein soll, achten Sie auf saisonale Ausverkäufe oder fragen Sie nach reduzierten Ausstellungsstücken. Prüfen Sie auch, ob Sie den gewünschten Artikel dank Online-Shopping günstiger finden. Setzen Sie auf günstige No-Name-Produkte mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Tipp 6: Sorgfältig entsorgen
    Auch ein bewusster Umgang mit Ressourcen verhindert unnötige Ausgaben. Indem Sie Verpackungen wiederverwenden, sparen Sie Kehrichtgebühren. Trennen Sie Ihre Abfälle; viele Müllbestandteile lassen sich in Entsorgungshöfen gratis abgeben. Wer ein Baby im Haushalt hat, sollte die günstigere Option «Stoffwindeln» prüfen. 
  • Teaser Image
    Alle Ausgaben im Griff

    Bei der Budgetkontrolle leisten kostenlose Apps wie «BudgetCH» gute Dienste: Das Smartphone ist immer zur Hand und die Ausgabe rasch notiert – bevor der Einkauf vergessen und die Quittung verloren geht. Pro Familie können mehrere Nutzer auf denselben Account zugreifen. Auf der Website der Budgetberatung Schweiz finden sich zudem nützliche Informationen rund ums Budget sowie ein Verzeichnis von Beratungsstellen.

    Budgetberatung.ch
  • Tipp 7: Strom sparen
    Spornen Sie einander zu guten Gewohnheiten an: Lichter löschen. Kurz duschen. Vom Niedertarif (20.00–7.00) profitieren. Elektrische Geräte ausschalten statt im Stand-by-Modus belassen. Wäsche aufhängen statt tumblern. Mehrmals täglich kurz stosslüften. Wohnung oder Haus nicht überheizen. Zahlreiche weitere Tipps finden Sie bei EnergieSchweiz.
  • Tipp 8: Fixkosten reduzieren
    Nehmen Sie alle ein bis zwei Jahre Krankenkasse, Versicherungen und Abonnemente für Internet, Fernsehen und Handy unter die Lupe: Ist nach wie vor alles nötig und sinnvoll? Bei der Krankenkasse haben Familien oft besonders grosses Sparpotenzial. Es lohnt sich daher, jeden Herbst die Prämien der obligatorischen Grundversicherung mit Hilfe eines neutralen Krankenkassenvergleichs zu überprüfen.
  • Tipp 9: Aufs Auto verzichten
    Leasing, Tiefgaragenparkplatz, Service, Steuern, Versicherung, Treibstoff, Parkgebühren … das Auto bleibt für viele Eltern ein grosser Budgetposten. Doch je nach Wohnlage ist es möglich, auf ein eigenes Auto zu verzichten. Mit ÖV, E-Bike und Anhänger kommt man erstaunlich weit und fördert gleichzeitig Gesundheit und Umwelt. Für besondere Anlässe lässt sich ein Auto leihen – privat oder professionell über Mobility.
  • Tipp 10: Sport und Freizeit optimieren
    Es gibt Alternativen zu teuren Fitnessabos und hohen Kurskosten, etwa fixe Termine für den Vitaparcours mit Nachbarn oder das Online-Pilates mit einer Freundin. Anstelle von Ausgang laden Sie das Paar von nebenan zum Home-Cinema oder Spieleabend ein – so sparen Sie auch gleich den Babysitter. Und eine wilde Wasserschlacht im Freien oder Planschen im Bach macht ebenso viel Spass wie ein Besuch in der Badi.
  • Tipp 11: Ferien umplanen
    Es braucht nicht viel, um kleine Menschen glücklich zu machen. Campen auf dem Bauernhof von Verwandten – oder sogar im eigenen Garten: Das ist Abenteuer pur! Wer es komfortabler mag, findet vielleicht im Bekanntenkreis eine Familie, die offen ist für eine Woche House Sitting oder Wohnungstausch. Oder fürs gemeinsame Anmieten einer extragrossen Ferienwohnung in den Bergen.
  • Tipp 12: Gute Gewohnheiten entwickeln
    Lassen Sie sich durchs knappe Budget motivieren, das eine oder andere lästige Laster loszuwerden. Aufs Rauchen verzichten? Weniger Alkohol trinken? Mittagessen von zuhause mitnehmen? Mit dem Velo zur Arbeit? – Alles Dinge, die nicht nur das Budget schonen, sondern das Potenzial haben, Sie zu einem fitteren und zufriedeneren Menschen zu machen.

Angebote für betroffene Familien

Viele Menschen gehen gerade durch eine schwere Zeit – auch in der Schweiz. Manchmal helfen eine positive Haltung und engagiertes Sparen nicht weiter: Das Geld ist einfach zu knapp. Für solche Situationen gibt es Anlaufstellen, die Eltern schnell und unkompliziert helfen: etwa die Caritas oder Pro Juventute, die Winterhilfe oder das Schweizerische Rote Kreuz

Wo Sie nicht sparen sollten

Ganz wichtig: Man kann auch am falschen Ort sparen. Was Ihnen oder Ihrem Budget kurzfristig hilft, aber langfristig schadet, ist keine ideale Sparmassnahme. Schauen Sie also gut zu Ihren Lieben – und sorgen Sie auch bei knappem Budget für die Zukunft vor, so gut es geht.

Rückstellungen: Legen Sie monatlich konsequent etwas Geld beiseite, auch wenn es nur ein bescheidener Betrag ist. Haben Sie nämlich keinerlei Reserven, genügt eine hohe Zahnarztrechnung oder eine unerwartete Reparatur des Familienautos, um Ihre Finanzen in Schieflage zu bringen.

Rückzahlung: Falls Sie Schulden haben, und sei es «nur» auf Ihren Kreditkarten, lohnt es sich, diese und damit auch die leidigen Zinsrechnungen so rasch wie möglich loszuwerden. Egal, wenn es etwas länger dauert – Hauptsache, die Schuld schrumpft. Ein Verzeichnis von Schuldenberatungsstellen finden Sie beim Dachverband Schuldenberatung Schweiz.

Vorsorge: Sie sind schuldenfrei, leben aber mehr oder weniger von der Hand in den Mund? Setzen Sie sich dennoch ein realistisches Sparziel und verfolgen Sie es diszipliniert. Es ist besser, langsam voranzukommen, als sich gar nicht erst auf den Weg zu begeben.

Gesundheit: Gesunde Nahrungsmittel wie Früchte und Gemüse sind oft teurer als ungesunde. Doch wer bei seiner Gesundheit spart, spart am falschen Ort. Langfristig fahren Sie besser, wenn Sie zu Ihrem Körper Sorge tragen. Dasselbe gilt für sportliche Aktivitäten und den rechtzeitigen Gang zum Arzt, falls dieser nötig werden sollte.

Erlebnisse: Knappes Budget hin oder her – ein passiver Lebensstil tut Ihrer Familie nicht gut. Werden Sie daher erfinderisch, was Freizeitaktivitäten angeht. Spass haben muss nicht teuer sein! Veranstalten Sie einen familieninternen Wettbewerb und prämieren Sie die beste Low-Budget-Ausflugsidee mit einem kleinen Preis.

Noch ein Rat zum Schluss

Nicht zuletzt braucht es im Leben eine gesunde Portion Grosszügigkeit. Darum: Gönnen Sie sich und Ihrer Familie ab und zu ganz bewusst eine Pause vom «Spar-Sport». Ausnahmen bestätigen die Regel – und helfen Ihnen, nicht allzu verbissen zu werden. Das Ziel ist schliesslich, dass das Geld Ihrer Familie dient und nicht Ihre Familie dem Geld. Viel Erfolg!

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