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Wie baue ich ein Insektenhotel?

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Mit einem selbstgebauten Insektenhotel fördern Sie die einheimische Artenvielfalt. Dank dem sicheren Unterschlupf können sich die Insekten auf Ihre Fortpflanzung konzentrieren – eine Kernaufgabe zum Schutz der Biodiversität im eigenen Garten. Erschaffen Sie mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung ein artgerechtes Insektenzuhause.

Ob Wildbienen, Ohrwürmer, Wespen, Falter, Hummel oder Schmetterlinge: Insekten leisten für die Artenvielfalt und Biodiversität einen essenziellen Beitrag. Sie bewahren das ökologische Gleichgewicht, indem sie die Blüten vieler Pflanzen bestäuben und so deren Fortpflanzung ermöglichen. Zudem fressen sie Schädlinge und deren Larven. 

Mit einem Insektenhotel helfen Sie Insekten beim Überleben: Der Unterschlupf fördert die Ansiedlung von Nützlingen, dient dem Überwintern sowie als Nisthilfe und Futterplatz.  

Voraussetzungen und Platzbedarf

Ob im eigenen Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse – als idealer Standort für ein Insektenhotel dient ein warmes, vor Regen und Wind geschütztes Plätzchen. Wo Sie das Insektenhotel platzieren, erfahren Sie unter «Aufstellen und Anbringen des Insektenhotels».

Grösse

Die Grösse des Insektenhotels können Sie entsprechend dem verfügbaren Platz und der gewünschten Anzahl Kammern frei wählen:

  • Eine Tiefe von 15 bis 20 Zentimetern ist ideal.
  • Die Höhe und Breite hängt davon ab, für wie viele Bewohnerinnen und Bewohner Sie Platz schaffen möchten. Je mehr Kammern Sie einrichten, desto höher und breiter wird es.

Wie Sie die Anzahl Kammern bestimmen, erfahren Sie im ersten Schritt der Bauanleitung.

Benötigtes Material

Die Vielfalt und Qualität der verwendeten Materialien für das Insektenhotel spielen eine wesentliche Rolle.

Nutzen Sie für den Bau möglichst naturbelassene, unbehandelte und gut abgelagerte Materialien.

  • Verwenden Sie optimalerweise Eichen-, Buchen- oder Eschenholz sowie Holz von Obstbäumen.
  • Verzichten Sie auf Weichholz, Nadelholz und vorbehandelte Materialien.

Die einzelnen Kammern des Insektenhotels werden mit möglichst unterschiedlichen Materialien gefüllt, damit viele verschiedene Insektenarten es bewohnen können. Ein Wildbienenhotel besteht zum Beispiel aus Bohrungen und hohlen Pflanzenstängeln.

Beim Bau des eigenen Insektenhotels sind Ihrer Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Als Inspiration haben wir Ihnen drei Materiallisten zusammengestellt.

Für das Haus:

  • Gehobelte Holzbretter (alternativ eignet sich auch eine Obstkiste oder eine alte Schublade)
  • Holzschrauben oder Nägel
  • Holzsäge
  • Akkuschrauber
  • Holzleim
  • Drahtgeflecht

Für die Kammern:

  • Hohlziegel
  • Röhren
  • Blumentöpfe
  • Alu-Dosen
  • Bretter
  • Tontöpfchen

Für die Füllung:

  • Schilfhalme, frisches Stroh, dünne Äste
  • Hohle Stängel und Röhrchen mit Durchmessern von 2-8 mm
  • Baumscheiben oder Hartholz mit Löchern
  • Aus ihrem Garten: Schneckenhäuser, Steine, Tannen- und Kiefernzapfen
  • Schadstofffreie und unbehandelte Holzwolle
  • Eierkartons
  • Rindenmulch oder Laub
  • Gartenschere

Sie haben alle Materialien zur Hand? Legen wir mit dem Zusammenbau los.

Bauanleitung Insektenhotel

Bauanleitung Insektenhotel

Inhalt und Anzahl Kammern definieren

Insektenhotel - Inhalt und Kammern definieren

Jede Insektenart hat unterschiedliche Ansprüche an ihren Unterschlupf. Definieren Sie deshalb zuerst, für welche Tiere Sie einen Platz einrichten möchten. Aufgrund der Anzahl Kammern leitet sich die Grösse des Rahmens ab.

  • Für ein Insektenhotel in Ihrem Garten empfehlen wir Ihnen vier bis sechs Kammern.
  • Kleinere Insektenhotels für den Balkon oder die Terrasse umfassen in der Regel zwei bis drei Kammern.
  • Auch eine Mini-Version mit nur einer Kammer ist gut möglich. So bieten Sie zum Beispiel Bienen einen separaten Unterschlupf.
  • Für Käferlarven, Marienkäfer, Florfliegen und Ohrwürmer
    Das isolierende Stroh schützt die Tiere im kalten Winter. Im Frühling schützt das Stroh die nützlichen Insekten und ihren Nachwuchs beispielsweise vor Vögeln. Tannenzapfen dienen hauptsächlich als Unterschlupf und Versteck und weniger als Überwinterungshilfe.
  • Für Wildwespen und diverse Wildbienen-Arten
    Hohle Pflanzenstängel wie beispielsweise leere Schilfrohre oder Bambusröhrchen sind perfekte Nisthöhlen. Schneiden Sie die Rohre mit einer Gartenschere auf die gewünschte Länge zu und stapeln sie diese aufeinander. Da nicht alle Tiere gleich gross sind, setzen Sie Stängel mit unterschiedlich grossen Durchmessern ein.
    Angebohrte Rundhölzer bieten diversen Wildbienen einen wertvollen Unterschlupf. Bohren Sie in ein Hartholz eines Laubbaumes grosse und kleine Löcher mit einem Durchmesser von zwei bis zehn Millimeter. Das Holz sollte nicht ganz durchgebohrt werden, da sich die Bienen und Wespen gern zum Schutz in den hinteren Teil zurück ziehen. Bohren Sie parallel zur Rinde, also ins Längsholz, und achten Sie auf glatte Kanten.
    Hohlziegel sollten Sie vor der Verwendung präparieren. Rühren Sie hierfür Gips mit Wasser an und legen Sie sich hohle Stöckchen bereit. Füllen Sie mit der Masse die Ziegellöcher und stecken Sie die Stöckchen ungefähr sechs Zentimeter tief hinein. Lassen Sie die Hohlziegel trocknen, bevor Sie diese im Häuschen platzieren.
  • Für Schmetterlinge:
    Schmetterlinge mögen abgedeckte Abteile mit dünnen Ästen (maximal fünf Millimeter dick). Die Äste dürfen frisch sein und werden flexibel ins Abteil geklemmt.
Rahmen bauen

Insektenhotel - Rahmenbau

Ob ein einfaches Dreieck oder lieber ein klassisches Häuschen – wählen Sie die Form des Rahmens frei nach Ihren Belieben. Positionieren Sie die Bretter danach entsprechend auf dem Boden und kürzen Sie sie mit einer Säge auf die richtige Länge. Planen Sie auch eine Rückwand mit ein. Verschrauben oder verleimen Sie anschliessend die Bretter miteinander und fertig ist der Rahmen.

Tipp zum Dach: Ein kleines Vordach aus zum Beispiel Dachziegeln schützt Ihr Häuschen zusätzlich vor Regen und Nässe. Das Dach darf gut fünf bis zehn Zentimeter über den Rahmen hinausragen.

Kammern schaffen und Abteile füllen

Insektenhotel - Kammern und Abteile

Befestigen Sie nun die einzelnen Nisthilfen und Unterschlüpfe am Holzrahmen. Setzen Sie zum Schaffen von Abteilungen Hohlziegel, Röhren, Blumentöpfe, Dosen oder Bretter ein. Platzieren Sie die einzelnen Abteile wie gewünscht im Rahmen. Mit Schrauben und Leim werden sie anschliessend befestigt.

Befüllen Sie nun die einzelnen Kammern mit den oben geplanten Materialien.

Schutz anbringen

Insektenhotel - Schutz

Damit die Insekten vor Vögel geschützt sind, können Sie das Hotel am Schluss mit einem Drahtgitter bespannen. Lassen Sie dafür ungefähr fünf Zentimeter Abstand zu den Füllungen. Das Gitter darf nicht zu fein sein, sodass die unterschiedlichen Insektenarten immer noch gut zwischen den Stäben durch passen.

Aufstellen und Anbringen des Insektenhotels

Nach dem erfolgreichen Zusammenbau ist die Wahl des richtigen Standorts im Garten oder auf dem Balkon entscheidend. So schaffen Sie ideale Voraussetzungen für ein gut besuchtes Hotel:

  • Stellen Sie es an einen Ort, der von Regen und Wind geschützt ist. Idealerweise schrauben Sie es an eine Wand.
  • Die Einflugöffnung sollte südwärts ausgerichtet sein, sodass das Hotel möglichst viel Sonnenlicht abbekommt.
  • Damit es vor Feinden geschützt ist, sollte es ungefähr 50 bis 100 Zentimeter über dem Boden stehen.
  • In der Nähe des Insektenhotels sollten sich Wasser und Nistmaterial sowie Nahrung in Form einer Blumenwiese oder bienenfreundlichen Pflanzen befinden. Erfahren Sie hier, wie Sie eine Blumenwiese richtig anlegen.

Der beste Zeitpunkt, um das Insektenhotel aufzustellen ist im Februar oder März. Dann erwachen die Insekten aus dem Winterschlaf. Sollten Sie diesen Zeitpunkt verpasst haben – halb so schlimm! Die Insekten freuen sich auch zu einem späteren Zeitpunkt über ein neues Zuhause.

Pflege und Unterhalt

Wie praktisch: Die Insekten nehmen Ihnen die Hausarbeit im Inneren des Insektenhotels ab. Bei Bedarf reinigen die fleissigen Tierchen benutzte Gänge selbst. Gehen Sie mit dem Insektenhotel deshalb behutsam um – je weniger Veränderung, desto besser für die Insekten.

  • Tauschen Sie die Füllelemente und Kammern nur bei Bedarf und vorsichtig aus.
  • Entfernen Sie im Frühjahr lediglich aussen um das Häuschen die Spinnweben und Laubreste
  • Verwenden Sie zur Reinigung von beispielsweise Vogelkot ausschliesslich reines Wasser.
  • Brechen Sie Nestverschlüsse niemals auf – es könnten sich noch lebende Larven darin befinden.

Checkliste: So gelingt der Bau eines Insektenhotels

Worauf gilt es beim Bau und bei der Pflege eines Insektenhotels zu achten? Die Top-5-Tipps:

  1. Schutz vor Vögeln: Die fliegenden Feinde lauern schon. Befestigen Sie zum Schutz Drahtgeflechte oder Netze an die Nist- und Überwinterungshilfe. Gitter oder blaue Kunststoffnetze können von Tieren gut erkannt werden und sind auch für Vögel ungefährlich.
  2. Verletzungsgefahren vermeiden: Bienen verletzen ihre Flügel schnell. Schleifen Sie zur Sicherheit Röhren, Halme und Bretter ab. Löcher im Holz sollten Sie immer in Längsrichtung und von der Rindenseite her bohren.
  3. Biorhythmus respektieren: Lassen Sie das Insektenhotel auch im Winter am ursprünglichen Standort stehen. Wenn Sie es in eine warme Garage oder Keller stellen, können die Tierchen im schlimmsten Fall aus dem Winterschlaf erwachen, finden aber noch keine Nahrung. Eine zusätzliche Vorbereitung im Winter oder eine Wärmeabdeckung ist nicht nötig.
  4. Anleitung zur Hand nehmen: Besonders bei der Materialwahl kann man einiges falsch machen. Lesen Sie vor dem Bau eine Anleitung mit konkreten Materialempfehlungen durch und beachten Sie wichtige Tipps und Tricks. So geht nichts schief!
  5. Kaufen oder selber bauen: Es gibt mittlerweile eine grosse Auswahl an Insektenhotel-Bausätzen und fertigen Modellen. Achten Sie beim Kauf auf hochwertige Materialien. Stroh, Fichtenzapfen, Holzwolle, Holzhäcksel und ähnliches deuten auf eher billige Varianten hin. Ein Eigenbau benötigt jedoch Zeit. Dafür sind Sie je nach Ausstattung und Recycling von vorhandenen Materialien preisgünstiger.

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