
WEURO 2025 in St. Gallen: Eine Host City bereitet sich vor
Die UEFA Women’s EURO 2025 gilt als wichtigstes Frauen-Sportereignis in Europa. 2025 ist die Schweiz Gastgeberland – und St. Gallen eine von acht Host Citys. Erwartungen und Vorfreude in der Ostschweizer Stadt sind riesig. Besonders bei Projektleiterin Céline Bradke.
WEURO in St. Gallen: Fussball im Zentrum
Den Höhepunkt des St. Galler Fussballfests bilden natürlich die drei Top-Gruppenspiele:
- 04. Juli: Deutschland – Polen
- 09. Juli: Frankreich – Wales
- 13. Juli: England – Wales
Doch gefeiert wird ganze 11 Tage lang: vom 02. bis 13. Juli (mit einer Pause am Sonntag, 06. Juli). Der Hotspot des Fussballfests befindet sich in der Marktgasse, mitten in der Innenstadt. Hier in der Fan Zone gibts täglich von 11.30 bis 19.00 Uhr ein abwechslungsreiches Programm. «Freuen darf man sich auf spannende Podiumsgäste, Live-Musik regionaler Künstlerinnen und Künstler sowie landestypische Spezialitäten aus den Gastländern. Und natürlich auf ganz viel Fussballfieber!» verspricht Céline Bradke. «Sogar ein Kunstrasen-Minispielfeld wird es in der Fan Zone geben – gesponsert von der AXA.»
10-köpfiges OK und 250 Freiwillige
Bereits seit November 2023 stecken Céline Bradke und ihr 10-köpfiges Team in den Vorbereitungen, um St. Gallen ein einmaliges Fanerlebnis zu bieten. Bradke ist dabei eine von zwei Vollzeitangestellten. «Zum OK zählen viele städtische Mitarbeitende, die ihre Aufgaben für die Frauenfussball-EM als Teilprojekt wahrnehmen.» Ausserdem unterstützen in St. Gallen etwa 250 freiwillige Helferinnen und Helfer – gemeinsam mit der AXA als offizieller Volunteer-Partnerin. Ob in der Innenstadt oder im Stadion: Ohne dieses beachtliche ehrenamtliche Engagement wäre die WEURO nicht durchführbar. Schweizweit werden während der Europameisterschaft rund 2500 Volunteers eingesetzt.
«Die Nachfrage junger Mädchen ist sehr gross – und sie steigt weiter!»
Frauenfussball boomt, aber hat es nicht leicht
Mit der Frauenequipe des FC St. Gallen 1879 verfügt die Stadt über ein etabliertes Spitzenteam der AXA Women’s Super League. Und auch der FC Rapperswil-Jona Frauen schaffte kürzlich den Klassenerhalt. An Nachwuchs mangelt es nicht: «Die Nachfrage junger Mädchen ist sehr gross – und sie steigt weiter! Neue Teams werden gebildet und mit gezielten Massnahmen gefördert», so Bradke. Von der UEFA Women’s EURO erhofft sich die ehemalige Spitzenspielerin einen anhaltend positiven Einfluss auf den Mädchen- und Frauenfussball. Denn trotz stetiger Fortschritte in den letzten Jahren gilt weiterhin: Frauenfussball verdient mehr Anerkennung – gerade auch in der Schweiz. So sind etwa die Hürden für eine Profikarriere hierzulande nach wie vor hoch, was talentierte Spielerinnen oft ins Ausland treibt.
«Die Frauenfussball-EM soll dem Mädchen- und Frauenfussball mehr Schub verleihen.»
Strahlkraft weit über die EM hinaus
Deshalb geht es Bradke und dem OK um viel mehr, als Sicherheit, Mobilität und Vermarktung rund um die WEURO zu gewährleisten. «Die Frauenfussball-EM soll dem Mädchen- und Frauenfussball in der Schweiz mehr Schub verleihen. Diesen gilt es dann bestmöglich aufrechtzuerhalten – als ein bleibendes Vermächtnis», so Bradke. «Insbesondere braucht es engagierte Trainerinnen und Schiedsrichterinnen sowie die passende Infrastruktur, damit der Frauen- und Mädchenfussball weiter wachsen kann.» Studien zeigen, dass ein sportliches Grossereignis wie die WEURO die Entwicklung des Frauenfussballs im Gastgeberland um fast ein Jahrzehnt vorantreiben kann.
«Stadt und Kanton setzen ein klares Zeichen: Wir fördern den Frauenfussball und den Frauensport.»
Legacy-Massnahmen
St. Gallen zielt auf eine nachhaltige Wirkung der WEURO. Um das Maximum aus dem Event herauszuholen, gibt es über 20 Legacy-Massnahmen. Darüber hinaus werden 11 Frauenfussballprojekte von lokalen Fussballvereinen unterstützt, wie etwa Schnuppertrainings für Spielerinnen und Trainerinnen sowie Mädchen-Turniere. Weitere Engagements:
- Installation von BoxUp-Sportkästen in der Stadt St. Gallen – im ersten Monat bereits über 500 Nutzungen
- Stadionführung Kybunpark und Blick hinter die Kulissen für 20 Schulklassen
- Verteilung von mehr als 5000 SJW-Heftchen zum Thema Frauenfussball an Schulklassen im Kanton St. Gallen
Investition in die Region
Das Budget der Host City St. Gallen beträgt insgesamt CHF 2,8 Mio. Dieser Betrag wird gemeinsam und zu gleichen Teilen von Stadt und Kanton St. Gallen getragen. Dazu Bradke: «Stadt und Kanton setzen ein klares Zeichen: Wir fördern den Frauenfussball und den Frauensport.» Zudem würden auch Wirtschaft und Gesellschaft von der WEURO profitieren. Wichtige Partner sind unter anderem St. Gallen-Bodensee Tourismus sowie die Standortförderung. «Es ist eine tolle Gelegenheit, die Stadt und Region als attraktive Tourismus-Destinationen zu zeigen.»
Die Vision 2030 des Stadtrats: St. Gallen soll eine Sport- und Kulturstadt mit nationaler und internationaler Ausstrahlung sein. «Langfristig möchte St. Gallen sich als Austragungsort für Sport-Grossveranstaltungen positionieren», erklärt Céline Bradke. «Deshalb sind wir sehr stolz darauf, Gastgeberin der Frauenfussball-Europameisterschaft 2025 zu sein.»