Mobilität

Autoteile reparieren statt ersetzen – der Umwelt zuliebe

Bild: Getty Images
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Ersatzteile für Autoreparaturen belasten die Umwelt. Würden nur schon Windschutzscheiben und Stossstangen konsequent repariert statt ersetzt werden, wären in der Schweiz Einsparungen von über 1000 Tonnen CO2 pro Jahr möglich. Mit einem Assessment für Carrosseriebetriebe und als Mitinitiantin eines Branchenlabels setzt sich die AXA deshalb für nachhaltigeres Arbeiten in den Werkstätten ein.

Reparieren statt ersetzen: Der Trend hält auch in der Automobilbranche Einzug. Dennoch kommt allein die AXA, die grösste Schweizer Motorfahrzeugversicherung, gemäss Schadenstatistik jährlich für den Ersatz von rund 8000 Windschutzscheiben auf, obwohl eine Reparatur möglich wäre. Insgesamt dürften es in der Schweiz rund 40’000 Windschutzscheiben sein, die direkt ausgetauscht werden. Bereits der Ersatz einer einzigen Windschutzscheibe belastet gemäss einer von der AXA in Auftrag gegebenen Analyse der Empa die Umwelt im Vergleich zu einer Reparatur um zusätzliche 15,3 Kilogramm Treibhausgase (in CO2-Äquiva­lenten). Durch ein konsequentes Reparieren könnten somit jährlich über 600 Tonnen an CO2-Äquivalenten eingespart werden, wie Berechnungen der AXA zeigen.

Ähnlich sieht es bei den Stossstangen aus: Schweizweit dürften jährlich rund 30’000 davon bei Schadenfällen direkt ersetzt statt repariert werden. Gemäss der Analyse der Empa belastet der Ersatz einer Stossstange im Vergleich zu einer Reparatur die Umwelt um zusätzliche 14,5 Kilogramm an CO2-Äquivalenten. Damit könnten auch hier über 400 Tonnen eingespart werden. «Wenn nur schon Windschutzscheiben und Stossstangen konsequent repariert statt ersetzt würden, könnten schweizweit rund 1000 Tonnen CO2-Äquivalente jährlich eingespart werden. Das entspricht dem CO2-Ausstoss einer Fahrt mit einem durchschnittlichen Benziner von knapp 3 Millionen Kilometern, also einer 75-fachen Umrundung der Erde », erklärt Marcel Stettler, der bei der AXA Schweiz für die Partnerschaften mit den Carrosseriebetrieben verantwortlich ist. Die hohen CO2-Belastungen sind primär auf die Herstellung und Entsorgung der Bauteile zurückzuführen. «Bei der Produktion von Windschutzscheiben zum Beispiel fällt insbesondere die für die Glasherstellung benötigte Energie ins Gewicht», erklärt Roland Hischier von der Forschungsabteilung Technologie und Gesellschaft der Empa.

Self-Assessment für Schweizer Carrosserien

Um die Reparaturquote zu erhöhen, hat die AXA Schweiz vor kurzem ein Self-Assessment für Schweizer Werkstätten entwickelt. Mittels Online-Fragebogen können sie evaluieren, wie nachhaltig sie arbeiten und erhalten konkrete Handlungsempfehlungen, wie eine nachhaltigere Reparatur gelingen kann. Diese geben beispielsweise an, welch Werkzeuge sich eignen oder welche Weiterbildungskurse absolviert werden können. «Unser Ziel ist es, die Werkstätten dazu zu befähigen, defekte Teile wenn immer möglich zu reparieren und damit auf unnötige Ersatzteile zu verzichten. Mittel dazu ist insbesondere die Handwerkskunst», erklärt Marcel Stettler.

Das Potenzial zum Reparieren ist enorm. Zwar gibt es bereits viele Betriebe, die vorbildlich agieren. So gaben in einer Studie der AXA1 aus dem Jahr 2021 fast 70 Prozent der befragten Garagen und Carrosserien an, dass sie es als wichtig oder sehr wichtig erachten, dass ihr Betrieb auf umweltfreundliche Reparaturen setzt. Dennoch schätzt die AXA, dass die Reparaturquote im Gewerbe insgesamt verdoppelt werden könnte. Marcel Stettler ist überzeugt, dass bei den Windschutzscheiben gar eine Verdreifachung der Quote möglich sei.

«Wenn wir eine Reparatur fördern, wann immer dies technisch möglich ist, kommt dies nicht nur der Umwelt, sondern auch den Werkstätten, den Kundinnen und Kunden und uns als Versicherung zugute.»

Marcel Stettler, bei der AXA Schweiz für die Partnerschaften mit den Carrosseriebetrieben verantwortlich

«green car repair» Label für umweltfreundliche Werkstätten

Nebst der Entwicklung des Assessments ist die AXA Mitinitiantin eines landesweiten Branchenlabels für jene Betriebe, die nach umweltfreundlichen Standards arbeiten und eine Reparatur wenn immer möglich einem Ersatz vorziehen. Das Label «green car repair» wird dieses Jahr unter der Leitung von carrosserie suisse eingeführt. Werkstätten, die zertifiziert werden möchten, müssen unter anderem das Self-Assessment bestehen. Autofahrerinnen und Autofahrern bietet das Label eine Orientierung darüber, wie nachhaltig ein Betrieb arbeitet. So lassen sich gemäss einer Studie aus dem Jahr 20212 bereits heute 60 Prozent der AXA Kundinnen und Kunden für eine Reparatur anstelle eines Ersatzes begeistern. Sie müssen jedoch auf den Nutzen für die Umwelt und die Gleichwertigkeit gegenüber einem Ersatz hingewiesen werden. 

Geringere Umweltbelastung, tiefere Kosten, gleiche Qualität

Dank dem Wissen und dem handwerklichen Können der Fachkräfte im Betrieb kann ein kleinerer Schaden oftmals innert weniger Stunden vollständig repariert werden, ohne Einbussen bei der Qualität. Ausserdem spart das Kosten, gerade bei den steigenden Ersatzteilkosten ein entscheidender Faktor: «Wenn wir eine Reparatur fördern, wann immer dies technisch möglich ist, kommt dies nicht nur der Umwelt, sondern auch den Werkstätten, den Kundinnen und Kunden und uns als Versicherung zugute. Bei der Qualität machen wir dabei selbstverständlich keine Abstriche», erklärt Marcel Stettler.

Reparieren kommt allen zugute

«Unsere Kundinnen und Kunden sind sehr froh, wenn ein Schaden schnell repariert werden kann. Müssen sie auf ein teures Ersatzteil warten, bedeutet das, dass ihr Auto längere Zeit in der Garage steht und sie einen Ersatzwagen nutzen müssen. Ein kleinerer Schaden kann aber oftmals innert Stunden vollständig repariert werden, ohne Einbussen bei der Qualität. Dafür ist das Wissen und handwerkliche Können der Fachkräfte im Betrieb gefragt. Dieses ist in der Schweiz zumindest heute noch vorhanden und sollte auch weiterhin gefördert werden», sagt Dominic Schenker von André Koch AG. 

Felix Wyss, Präsident von carrosserie suisse, sieht dies gleich: «Die Carrosserie-Betriebe, die in der Schweiz zahlreiche Arbeitsplätze stellen, haben selber mehr davon, wenn sie reparieren können. Schwere Schäden werden immer seltener und können ohnehin kaum mehr repariert werden. Den Grossteil machen Kleinschäden aus. Wenn wir diese reparieren, anstatt Teile zu ersetzen, kommt das allen Beteiligten zugute», so Wyss.

 

1 Befragung der AXA von 1649 Schweizer Garagen und Carrosserien
2 Befragung der AXA von 644 Kundinnen und Kunden aus der Deutschschweiz

Beispiele aus der Praxis

Steinschlag in der Frontscheibe im Sichtfeld konnte erfolgreich repariert werden

Ein grober Riss in der hinteren Stossstange konnte makellos repariert werden

Haben Sie einen Autoschaden zu melden? 

Sollten Sie einen Autoschaden erlitten haben, kümmert sich die AXA um die gesamte Schadenabwicklung, organisiert die Reparatur für Sie und sorgt dafür, dass Sie mobil bleiben. Zudem profitieren Sie mit Ihrer Police von exklusiven Vorteilen unserer Partnerbetriebe. Melden Sie Ihren Schadenfall schnell und einfach unter axa.ch oder 0800 809 809.

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