Markenpulli bestellt, Fake-Faserpelz erhalten? Das Einkaufen per Mausklick ist bequem, steckt aber auch voller Tücken. Lange Lieferzeiten, undurchsichtige AGB, defekte oder falsche Artikel: Wie kann ich böse Überraschungen beim Online-Shopping vermeiden?
Die AGB der Online-Händler können Ungewöhnliches und Unerwartetes – wie zum Beispiel kein Rücksenderecht – enthalten. Weiter könnte es sein, dass der Anbieter gefälschte Markenware verkauft. Die Folge: Als Käuferin oder Käufer solcher Waren müssen Sie sich im schlimmsten Fall gegenüber dem Markeninhaber – im Rahmen einer Schadensersatzklage – wie auch gegenüber den Strafbehörden verantworten. Zudem besteht die Gefahr des Kreditkartenmissbrauchs oder Betrugs.
Man sollte sich im Impressum der Homepage über Inhaber und Standort des Shop-Betreibers informieren. Fehlen diese Angaben, sind sie versteckt oder widersprüchlich, ist Vorsicht geboten. Finger weg heisst es auch bei vermeintlichen «Superschnäppchen»: Oft lauern hinter solch verlockenden Angeboten Betrüger. Warum sollte jemand einen Markenrucksack, der bei jedem seriösen Händler 100 Franken kostet, für 50 Franken anbieten? Sicher nicht aus reiner Wohltätigkeit.
Als oberste Regel gilt: nur bei vertrauenswürdigen Shop-Betreibern einkaufen. Leider tummeln sich im Netz unzählige Kreditkartenbetrüger, die nur darauf warten, dass ein unwissender User in die Falle tappt. Werden Sie Opfer eines Kreditkartenmissbrauchs , sollten Sie dies umgehend ihrem Kreditkartenanbieter melden, damit dieser den Betrug aufklären und weiteren Missbrauch stoppen und verhindern kann. Wichtig ist, dass Sie Ihre Kreditkartenabrechnungen immer sofort prüfen und Ihrem Anbieter umgehend mitteilen, wenn etwas nicht stimmt oder auffällig ist.
Die Provider sind in der Regel dazu verpflichtet, bei Kreditkartenmissbräuchen zugunsten der Kundin oder des Kunden zu handeln und den Schaden zu ersetzen. Doch nicht immer ist es möglich herauszufinden, wie jemand an die Karte gelangt ist. So kann es passieren, dass Sie auf Ihrem Schaden sitzen bleiben, weil der Kreditkartenanbieter jegliche Verantwortung von sich weist.
Dazu rate ich auf jeden Fall! Kommt es nach dem Kauf oder nach der Retoure zu Problemen, sind die notwendigen Beweise in der Mailbox gespeichert. Auch bei mündlichen Vereinbarungen sollten immer schriftlich Bestätigungen eingeholt werden.
Leider ja. In den AGB werden oft relevante vertragliche Bedingungen festgehalten, die mit einem «Kreuzchen» akzeptiert und so zum tatsächlichen Vertragsinhalt werden. Insbesondere Rückgabemodalitäten, Zahlungsbedingungen, Lieferkosten und -fristen sollten Sie stets genau prüfen, auch wenn es mühsam und zeitraubend ist – und es gerade beim Online-Shopping zackzack gehen soll.
Nach Schweizer Kaufrecht gibt es kein Widerrufsrecht. Auch der Umtausch von Waren ist – sofern sie nicht mangelhaft oder beschädigt sind – gesetzlich nicht vorgesehen. Ein Umtausch- oder Widerrufsrecht muss deshalb immer vertraglich vereinbart werden.
Bei Nichteinhaltung der Lieferfrist sollten Sie dem Online-Händler schriftlich eine kurze Nachfrist setzen. Bei Nichteinhaltung der Nachfrist können Sie dem Händler den Rücktritt vom Vertrag androhen und bereits einbezahlte Beträge zurückfordern.
Grundsätzlich empfehle ich, keine Vorauszahlungen per «Sofortüberweisung» oder «Vorkasse» zu leisten. Denn: Bei Mängeln oder Nichtlieferung müssen Sie dem bereits einbezahlten Geld hinterherrennen – das ist zeit- und energieraubend. Bei grossen und etablierten Anbietern ist dieses Risiko selbstredend geringer.
Niemand kann ausschliessen, Opfer eines Internetbetrugs zu werden, die Tricks werden immer raffinierter. Die wichtigsten Tipps: im Zweifel nachhaken, immer genau prüfen, wem man welche Daten preisgibt, und nie Daten eingeben, wenn Sie per E-Mail dazu aufgefordert werden.
Ja, der Verband des Schweizerischen Versandhandels zum Beispiel arbeitet mit dem Gütesiegel «Swiss Online Garantie». Das Gütesiegel steht für ein 14-tägiges Rückgaberecht für Konsumenten, Einkauf nach Schweizer Gesetzmässigkeiten (verzollt, versteuert, keine Zusatzkosten) und Einhaltung eines Ehrenkodex. Weitere seriöse Gütesiegel sind «Trusted Shops Guarantee», «EHI Geprüfter Online-Shop» und Safer Shopping TÜV Süd.
Unter Phishing versteht man den Versuch, über gefälschte Webseiten oder E-Mails an persönliche Daten zu gelangen – zum Beispiel Zugangsdaten von E-Mail-Konten oder E-Banking-Accounts – und damit Identitätsdiebstahl zu begehen. Mit den geklauten Daten können Betrüger im Namen ihrer Opfer deren Kreditkarten missbrauchen, Banküberweisungen tätigen oder Angebote bei Online-Auktionen platzieren.
Um Phishing zu vermeiden, sollte man vor der Eingabe von Passwörtern und/oder Benutzernamen stets prüfen, ob die Webseite, auf die man geleitet wurde, tatsächlich identisch ist mit der Originalseite des jeweiligen Anbieters. Besonders misstrauisch sollten Sie sein, wenn ein Anbieter per E-Mail um Angabe oder Anpassung von Passwörtern oder Kreditkartendaten fragt. Kein seriöser Shop-Betreiber würde seine Kunden jemals per E-Mail oder Telefon zu solchen Angaben auffordern.
Weitere Tipps zum Thema Sicherheit beim Einkaufen im Internet finden Sie auch in unserem Blogartikel «Onlinebetrug: Wie erkenne ich Fake-Shops im Internet?».
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