AXA Hackathon: Innovation im Fokus
Rund 300 Teilnehmende und 1000 Dosen Energy Drink: Bereits zum 13. Mal organisierte die AXA in Winterthur ihren internen Hackathon. Eine grossartige Gelegenheit nicht nur für «Techies», sondern für alle, die gerne gemeinsam tüfteln.
Der November hat einen schlechten Ruf: Kälte, Nebel und Dunkelheit machen uns zu schaffen. Bei der AXA ist davon wenig zu spüren: Am 11. und 12. November sprüht der «Hangar» im Winterthurer Superblock nur so vor Leben, und die Ideen sprudeln, dass es eine Freude ist. Zwei Tage lang werden eifrig Lösungen entwickelt, Programme geschrieben und Prototypen gebaut. Der Hackathon ist ein Booster für interne Innovation. Die erfolgversprechendsten Ideen gehen anschliessend in Produktion. Auf diese Weise können Mitarbeitende ihren Job und die Zukunft des Unternehmens aktiv mitgestalten – eine Erfahrung, die ungemein motiviert und befriedigt.
Diesmal hacken 37 Teams, womit der vorangegangene Hackathon erneut übertroffen wird. Aussergewöhnlich am AXA Hackathon 2025 ist, dass zum ersten Mal weniger als die Hälfte der Teilnehmenden aus der IT stammt. 53 Prozent arbeiten in anderen Bereichen quer durch die AXA. Rund ein Viertel hackt dieses Jahr zum ersten Mal mit, und fast ein Drittel sind Teilnehmerinnen. Seit 2023 beteiligen sich jeweils etwa zwei Dutzend ZHAW-Studierende.
Was ist ein Hackathon?
Hack + Marathon = Hackathon: Was einst als Programmierwettbewerb begann, wird heute im erweiterten Sinne als Innovationsanlass verstanden. Inzwischen nutzen viele Unternehmen, Unis usw. Hackathons zur Problemlösung und Ideenfindung. Dank interdisziplinärer Teams und lockerer Atmosphäre sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Hackathons dauern typischerweise zwischen 24 und 48 Stunden.
Neugier, Offenheit und Freude am Spiel
An einem Hackathon ist das Erlebnis mindestens genauso wichtig wie das Ergebnis. Der kreative Prozess, der Teamgeist, der Spassfaktor – all das begeistert die Teilnehmenden. «Wer gern Neues lernt, seinen Horizont erweitern und neue Leute treffen möchte, ist an unserem Hackathon richtig», so Natalie Aeschbacher, Senior Spezialistin IT-Kommunikation und seit 2019 Teil des Organisationskomitees. Die einzigen Voraussetzungen: sich anmelden, eine Idee eingeben (oder sich einer Idee anschliessen) und am Vorbereitungsworkshop teilnehmen. Sicherheit und Datenschutz werden wie immer grossgeschrieben, ansonsten gibt es keine Regeln und auch keine thematischen Vorgaben.
Die Teams arbeiten individuell und selbstorganisiert. Dazu Aeschbacher: «Wir als OK bieten einen organisatorischen Rahmen, um den gewünschten Spielraum zu ermöglichen.» Und genau für diese Freiheit wird der Hackathon so geschätzt. Mal für zwei Tage ganz anders arbeiten, losgelöst vom Tagesgeschäft – das reizt immer mehr Mitarbeitende. Am spannendsten gestaltet sich das Tüfteln in bunt zusammengewürfelten Teams. «Da kommen unterschiedliche Hintergründe, Skills und Interessen zusammen – optimale Voraussetzungen für einen gelungenen Hack», erklärt Aeschbacher.
Es geht ums Miteinander
Eindrücklich ist auch diesmal die Stimmung während des Hackathons: quirlig, dynamisch, positiv geladen. Neben reichlich Kaffee helfen auch die von Red Bull gesponserten Energy Drinks und Soft Drinks mit, das Produktivitätslevel konstant zu halten. Doch der grösste Motivator sind die Teams selbst: Gemeinsam am selben Strang zu ziehen, beflügelt und spornt zu Höchstleistungen an.
Doch am Hackathon wird nicht nur gearbeitet. Beim gemeinsamen Abendessen bleibt reichlich Zeit, einander kennenzulernen und sich auszutauschen. «Wenn wir neue Bekanntschaften machen und voneinander erfahren, wer was macht und warum, rücken wir automatisch näher zusammen», meint Natalie Aeschbacher. Beim Apéro nach der Preisverleihung wird angeregt weiterdiskutiert. Gerade in Zeiten von Smart Working, wo man einander nicht mehr jeden Tag im Büro begegnet, schätzen die Mitarbeitenden den Hackathon als Gelegenheit für bereichsübergreifendes Networking.
AXA und ZHAW Schulter an Schulter
Unterstützung bekommen die internen Hackerinnen und Hacker von 23 fortgeschrittenen Studierenden der ZHAW. Die meisten von ihnen stammen aus dem Studiengang Wirtschaftsinformatik, der die Teilnahme des AXA Hackathons als Wahlfach führt und dafür ECTS-Punkte vergibt. Auch einige Informatikstudierende nehmen teil. Dabei hat es sich bewährt, die Studierenden in bestehende AXA Teams zu integrieren: Ihre Sichtweise ist eine Bereicherung für die AXA, gleichzeitig profitieren die Studierenden vom Einblick in ein Grossunternehmen. Eine HR-Anlaufstelle bietet ihnen zudem die Möglichkeit, sich über die AXA als Arbeitgeberin zu informieren und bei Interesse ihre Kontaktdaten zu hinterlegen.
KI und GenAI sind Top-Themen
Womit es sich während des Hackathons befasst, bleibt jedem Team selbst überlassen. Zwar ist dies keine Voraussetzung, doch die Themen haben meist irgendetwas mit dem Arbeitsalltag bei der AXA zu tun. Dass man sich volle zwei Tage ohne Ablenkung auf eine Sache konzentrieren kann, geniessen die Teilnehmenden. Die vielfältigen Themen erstrecken sich von komplexen IT-Problemen über neue Versicherungsprodukte bis hin zu Tools, die die tägliche Arbeit erleichtern sollen. Wichtige Stichworte dabei sind Automatisierung, Effizienzsteigerung und Optimierung von internen Prozessen. Künstliche Intelligenz (KI) bzw. Generative Artificial Intelligence (GenAI) stehen somit einmal mehr im Rampenlicht.
«Oscars» für die besten Ideen
Wer schon einmal an einem Hackathon teilgenommen hat, weiss, wie viel unter diesen idealen Rahmenbedingungen in kurzer Zeit erreicht werden kann. Entsprechend erwartungsvoll fiebern alle den sogenannten «Pitches» (Präsentationen) entgegen. Innert drei Minuten müssen Idee, Ergebnis und Ausblick vorgestellt werden. Die verschiedenen Jurys vergeben pro Kategorie – Originalität, Potenzial, Nachhaltigkeit und technischer Anspruch – einen Oscar an das Team mit dem überzeugendsten Pitch. Interessierte AXA Mitarbeitende, die nicht vor Ort dabei sind, können das Finale via Teams live mitverfolgen. Nach einigem Kopfzerbrechen prämiert die Jury diesmal folgende Ideen:
Originalität: «AXAhoi» zur Optimierung des Onboardingprozesses
Hier räumt «AXAhoi» ab, eine Idee, die im Bereich Human Resources zum Einsatz kommen soll. Neue Mitarbeitende werden von der Vertragsunterzeichnung bis zum Ende der Probezeit von einem AI-Buddy (eine Art virtueller Götti) begleitet und betreut. Neben den relevanten Informationen bekommen sie auch emotionale Unterstützung. «AXAhoi» will dazu beitragen, dass sich neue Mitarbeitende bei der AXA möglichst rasch zurechtfinden und wohlfühlen.
Potenzial: «ClaimTrack» für transparente Schadenabwicklung
Wer kürzlich einen Schaden bei uns gemeldet hat, möchte wissen, woran sie oder er ist. Stand heute gibt es diesbezüglich immer wieder Rückfragen. «ClaimTrack» soll unsere Kundinnen und Kunden künftig aktiv durch den Bearbeitungsprozess begleiten: mit Live-Status-Updates und automatisierter Kommunikation. Auf diese Weise fördern wir Vertrauen. Den Anstoss zu diesem Hack gab übrigens eine Gruppe von ZHAW-Studierenden.
Nachhaltigkeit: «Camps4Kids» zur Entlastung während der Schulferien
Den Oscar für Nachhaltigkeit bekommt «Camps4Kids». Das Anliegen des Teams ist, attraktive Lösungen für Mitarbeitende mit schulpflichtigen Kindern zu schaffen. Dass die Eltern fünf Wochen, ihre Kinder aber 13 Wochen Ferien haben, stellt Familien Jahr für Jahr vor grosse Herausforderungen. Während der Camps4Kids-Wochen sollen Mitarbeitende ihre Sprösslinge bei Arbeitsbeginn abgeben und nach Feierabend wieder abholen können. Zum Programm für die Kinder gibt es bereits jede Menge Ideen.
Technischer Anspruch: «FrAID» zur Verhinderung von Versicherungsbetrug
Das Team «FrAID» überzeugt die Jury mit einem komplexen Konzept, wie unter den hunderten Schadenfällen, die der AXA tagtäglich gemeldet werden, automatisiert Betrugsversuche aufgedeckt werden können. Jede Schadenmeldung wird mithilfe von künstlicher Intelligenz auf Ungereimtheiten geprüft. So lässt sich beispielsweise feststellen, ob das Beweisfoto zu einer anderen Zeit oder an einem anderen Ort aufgenommen – oder gar durch KI erstellt wurde. Sogar manipulierte Kaufbelege erkennt das Tool.
Liefern, lernen, lachen
Auch wenn nicht alle Teams prämiert werden können, gewinnen am Hackathon schlussendlich alle Beteiligten. Denn viel wichtiger als ein Oscar sind die Einsichten, Erfahrungen und Begegnungen während dieser zwei Tage. Alle haben viel geliefert, viel gelernt, viel gelacht ... und mit ihrem Engagement nicht zuletzt einen Mehrwert für die AXA erzielt.
Beispiele für erfolgreich umgesetzte Hacks
Reimund Rozek, Senior Innovation Architect, nimmt im Anschluss an den Hackathon jeweils sämtliche eingereichten Ideen unter die Lupe: Einige davon lohnt es sich weiterzuverfolgen, etwa durch ein internes Sponsoring. Erfahrungsgemäss gehen nach jedem Hackathon mehrere Ideen in Produktion. 2024 waren es sechs, die schliesslich umgesetzt werden konnten. Oscar hin oder her – die Realität zeigt, was an einer Idee wirklich dran ist. An einem AXA Hackathon geboren wurden unter anderem diese Initiativen:
Voice-Bot für Hagelschäden
Nach heftigen Sommergewittern mit Hagel laufen die Drähte beim Kundenservice heiss: Für die Betroffenen gibt es teils lange Wartezeiten. Um dieses Problem zu lösen, wurde im Rahmen des AXA Hackathons 2022 ein Voice-Bot entwickelt. Dieser nimmt telefonische Schadenmeldungen automatisiert entgegen – und zwar rund um die Uhr. Nachdem der Voice-Bot alle erforderlichen Informationen aufgenommen hat, erhält die Kundin oder der Kunde direkt ein Bestätigungsschreiben und ggf. einen Drive-in-Termin. Dadurch können wir Hagelschäden nun so kundenfreundlich und effizient bearbeiten wie nie zuvor.
Gratis-Ticketversicherung
Welche spezifischen Bedürfnisse haben junge Erwachsene, die sich bisher kaum mit Versicherungen befasst haben – etwa, weil sie noch bei ihren Eltern wohnen? Diese Frage beschäftigte eines der Teams am AXA Hackathon 2023. Die Antwort darauf hat die AXA auf den Tag genau ein Jahr später lanciert: eine kostenlose Ticketversicherung für Neukundinnen und Neukunden zwischen 18 und 29 Jahren. Versichert sind Tickets für Konzerte, Festivals, Sportveranstaltungen, Theater, Tanzveranstaltungen, Messen usw. in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Die Laufzeit ist auf zwei Jahre befristet, übernommen werden maximal zwei Schadenfälle bis je CHF 150.
Interner AXA Podcast
Je grösser das Unternehmen, desto grösser die Anonymität. Bereiche, mit denen man nicht tagtäglich zu tun hat, scheinen manchmal weit weg. Doch eine gute Vernetzung ist viel wert: Sie erleichtert nicht nur den Arbeitsalltag, sondern fördert auch den Teamgeist unter den Mitarbeitenden. Der Podcast «AXA Grow to Go!» dient als Plattform, um die Menschen hinter den Namen kennenzulernen – beruflich und privat. Aus dem damaligen Hackathon-Team ist ein fixes Podcast-Team geworden, das mit Einsatz und Herzblut das Projekt vorantreibt. Ein Projekt, das hervorragend zu unseren Werten und unserer Unternehmenskultur passt.