Zwei Fussballerinnen kämpfen auf dem Spielfeld um den Ball.
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Sport und Lehre: So gelingt der Spagat

Arbeit und Schule, Trainings und Spiele, kaum Freizeit – das ist das tägliche Brot, wenn man Spitzensport betreibt und zugleich eine Lehre absolviert. Derin Degirmenler ist Lernende bei der AXA und kickt für den FCZ. In diesem Interview erzählt sie aus ihrem Leben. 

Vollgas im Sport, Vollgas im Job – geht das überhaupt? Viele junge Talente wollen ihre Sportkarriere weiterverfolgen und dennoch beruflich durchstarten. Eine solide Berufsausbildung und ein guter Lehrabschluss, das ist auch der Profi-Fussballerin Derin Degirmenler sehr wichtig. Sie macht bei der AXA eine reguläre KV-Lehre und trainiert daneben täglich.

  • Eine selbstbewusste junge Fussballerin hält lächelnd den Cupfinal Pokal in ihren Händen.
    Derin Degirmenler

    Die 18-jährige Fussballerin aus Rüti ZH spielt seit 2022 beim FCZ, seit Sommer 2024 in der ersten Frauenequipe. Sie absolviert bei der AXA eine Lehre als Kauffrau EFZ. Ihr bisher grösster Erfolg war der Sieg beim AXA Women’s Cup im März 2025.

Derin, wie bist du beim Fussball gelandet?  

Wir sind eine sehr sportliche Familie. Mein Vater war Fussballtrainer hier in Rüti und meine Schwester spielte auch Fussball. Aufgrund dessen war ich immer auf dem Fussballplatz – und wollte auch Fussball spielen. Ich mag aber auch andere Sportarten, etwa Padel oder Basketball. 

Was waren die wichtigsten Stationen deines Werdegangs? 

Im Alter von 11 und 12 Jahren konnte ich einmal wöchentlich mit den Footeco-Jungs [Footeco = Schnittstelle zwischen Kinderfussball und Junioren-Spitzenfussball, Anm. d. Red.] in Lachen trainieren. Ab Sommer 2019 war ich dann für zwei Jahre fester Bestandteil des Teams und hatte wöchentlich vier Trainings und ein Spiel. Mit den Jungs habe ich gelernt, aggressiver zu spielen und mich im schnellen Spiel zu behaupten. 

Mit 15 wechselte ich zu den FCZ-Frauen in die U17 und wenig später gleich in die U19, wo ich zwei Jahre lang blieb. Dann kam der schöne Moment, als ich in die erste Mannschaft wechseln und meinen ersten Profivertrag unterzeichnen durfte. 

Prägend waren auch die Erfahrungen im Ausland. Mit der U16-Nationalmannschaft hatten wir das erste internationale Länderspiel in Schottland und einige internationale Turniere. Der Vergleich mit Spielerinnen aus dem Ausland hilft mir, mich weiterzuentwickeln.  

Spitzensport und KV-Lehre kombinieren

Für junge Sporttalente bietet die AXA neu eine Sportlehre an. Die Sportlehre dauert vier statt drei Jahre. In den ersten zwei Jahren wird der Berufsschulstoff an der Sportschule gepaukt, darauf folgt für weitere zwei Jahre die betriebliche Grundbildung in einem Lehrbetrieb. Diese Zweiteilung garantiert den Sportlerinnen und Sportlern die Flexibilität, die sie brauchen.

Was war die beste Entscheidung in deiner bisherigen Laufbahn ...  

Der Wechsel in einen Profiverein, zum FC Zürich. Ab da hatte ich ein konkretes Ziel im Club, und zwar die erste Mannschaft der Frauen. Ich konnte ihnen täglich zuschauen und mir viele Tipps holen. Auch spielte ich fast jedes Wochenende und kam so zu vielen Spielminuten, was mir eine Zeit lang in Rapperswil gefehlt hatte. Und wenn man sich mal verletzt, wird man in einem so grossen Club sehr gut versorgt und unterstützt. 

... und das Highlight deiner bisherigen Fussballkarriere?  

Da gab es mehrere. Das Debut in der ersten Mannschaft der FCZ-Frauen, der Cupsieg der FCZ-Frauen sowie internationale Spiele und EM-Qualifikationen mit der U16-, U17- und U19-Nationalmannschaft. 

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Wie würden deine Teamkolleginnen deinen Stil auf dem Platz beschreiben?  

Ich bin ein guter Teamplayer. Die Kombination aus Ehrgeiz, Geduld und Humor hilft mir allgemein im Leben, aber sicher auch im Fussball. 

Welches sind jeweils deine Lieblingsmomente im Sport?  

Die ganzen Emotionen. Und der Teamgeist. 

Was macht für dich ein gutes Team aus? 

Menschen, mit denen man offen reden kann, die einander unterstützen und füreinander da sind.

«Egal, ob es um den Sport oder die Arbeit geht – ich kann mich jederzeit melden und weiss, dass ich ernst genommen werde.»

Derin Degirmenler, KV-Lernende bei der AXA

Du bist aktuell in der Lehre zur Kauffrau. Wie gefällt es dir? 

Ich habe diese Entscheidung nie bereut. Der Bürojob ist ein guter Ausgleich zum Fussball. Neben den intensiven Trainings auch noch bei der Arbeit körperlich gefordert zu sein, stelle ich mir sehr anstrengend vor. 

Warum machst du deine Lehre gerade bei der AXA?  

Auf die AXA aufmerksam wurde ich durch die Werbung bei Schweizer Frauenfussballspielen. Nach dem Bewerbungsgespräch war mir gleich klar, dass ich die Lehre hier absolvieren möchte. 

Was schätzt du besonders an deiner Lehrstelle?  

Die grosse Unterstützung. Egal, ob es um den Sport oder die Arbeit geht – ich kann mich jederzeit melden und weiss, dass ich ernst genommen werde. Dank der Flexibilität meiner Arbeitgeberin kann ich bei den Morgentrainings dabei sein. Und auch für die Trainingslager findet sich immer eine Lösung.  

«Das Bestehen der Lehre ist ein sehr wichtiger Schritt im Leben.»

Derin Degirmenler, KV-Lernende bei der AXA

Wie sieht ein typischer Tag in deinem Leben aus? 

Ich stehe morgens um 05.45 Uhr auf und bin etwa um 07.00 Uhr bei der Arbeit. Mittags mache ich eine halbe Stunde Pause. Um ca. 15.30 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Training. Dort haben wir zuerst eine Videoanalyse, ein Pre-Warm-up und danach ein etwa 2-stündiges Teamtraining auf dem Platz. Anschliessend gehe ich ins Gym und zur Behandlung. Gegen 21.00 Uhr bin ich zuhause, esse etwas und gehe dann schlafen. 

Deine Tage sind also komplett ausgefüllt – worauf musst du verzichten?  

Unter der Woche kann ich kaum Zeit mit Familie, Freundinnen und Freunden verbringen. Doch dies versuche ich am Wochenende nachzuholen.  

Wie regenerierst du dich nach einem intensiven Spieltag oder einer stressigen Woche? 

Nach Spielen und intensiven Trainings gehe ich oft ins Eisbad. Ausserdem bin ich fast nach jedem Training in der Physiotherapie und lasse mich behandeln – Eis aufs Knie, Massage oder auch Dryneedling. Ebenso wichtig ist mir viel Schlaf und eine gute Schlafqualität. 

«Die grösste Herausforderung ist im Moment, Geduld aufzubringen. Aber ich versuche, mich über jeden kleinen Fortschritt zu freuen.»

Derin Degirmenler, KV-Lernende bei der AXA

Was motiviert dich, tagtäglich dein Bestes zu geben?

Die kleinen Erfolge sind meine grösste Motivation. Eine entscheidende Rolle spielt auch meine Familie, die mich stets unterstützt und ermutigt. Insbesondere mein Vater – er ist immer für mich da und sagt mir seine ehrliche Meinung. Das schätze ich, denn nur so kann ich mich verbessern. Aber für mich zählt nicht nur der Fussball. Das Bestehen der Lehre sehe ich als sehr wichtigen Schritt im Leben.  

Was ist zurzeit deine grösste Herausforderung?

Vor einiger Zeit habe ich mein Kreuzband gerissen. Die grösste Herausforderung ist im Moment, die nötige Geduld aufzubringen: Ich kann es fast nicht erwarten, wieder zu trainieren und bei meinem Team zu sein. Die Heilung braucht viel Zeit. In der Zwischenzeit versuche ich, mich über jeden noch so kleinen Fortschritt – Knie überstrecken, beugen, ein Erfolg im Krafttraining – zu freuen. 

Eine letzte Frage: Was möchtest du unbedingt mal erleben?

Ein Traum ist, Rio de Janeiro zu entdecken – die Strände, die Statue und andere Sehenswürdigkeiten.  

Danke für das Gespräch – wir von der AXA wünschen dir alles Gute, liebe Derin!

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