Die Heirat bringt viele Veränderungen – zum Beispiel finanzielle: Ab jetzt zahlen Sie die Steuern gemeinsam, was in der Regel teurer kommt. Dennoch gibt es Möglichkeiten, Einsparungen zu erzielen.
Die Heiratsstrafe ist kein Geheimnis: Verheiratete zahlen höhere Steuern. Heiraten und trotzdem Steuern sparen – geht das überhaupt? Tatsächlich ist es möglich, die Steuerlast während der Ehe zu reduzieren und das eingesparte Geld anderweitig verwenden. Sei es als zusätzlicher Betrag in der Familienkasse oder als Investition in die gemeinsame Zukunft, indem Sie Ihr Geld mit einer Rendite an den Kapitalmärkten anlegen.
Unverheiratete Paare werden einzeln versteuert. Sie erhalten eigene Steuerrechnungen, füllen eigene Steuererklärungen aus und erhalten eigene Steuerveranlagungen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel rund um das Konkubinat.
Das alles ändert sich mit der Heirat: Als Ehepaar erhalten Sie ab Eheschliessung eine gemeinsame Steuerrechnung, -erklärung und -veranlagung. Der Zivilstand per 31. Dezember bestimmt die Besteuerung des gesamten Steuerjahres. Zusätzliche Informationen und Tipps zur Steuererklärung erhalten Sie in unserem Blog.
Wenn ein Ehepaar gemeinsam besteuert wird, muss – sofern beide erwerbstätig sind – ein höheres Einkommen versteuert werden und das Ehepaar rutscht in eine höhere Progressionsstufe. Dies hat höhere Steuerbeträge zur Folge als vor der Eheschliessung. Da die Steuerausgaben nach der Heirat bei gleichbleibendem Einkommen um über 10 Prozent steigen können, kann dies für manche Ehepaare zu finanziellen Schwierigkeiten führen. In diesem Zusammenhang wird in der Öffentlichkeit oft von der sogenannten «Heiratsstrafe» gesprochen. Dennoch gibt es Möglichkeiten, auch nach der Heirat Steuern zu sparen.
Die Progressionsstufe im Schweizer Steuersystem bedeutet, dass der Steuersatz mit steigendem Einkommen ansteigt. Je höher das Einkommen, desto höher der prozentuale Anteil der Steuern, den man zahlen muss. So trägt jede Person entsprechend ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit zur Steuerlast bei.
Obwohl es für Verheiratete einen Sondertarif gibt, der niedriger ist als der Steuertarif für Alleinstehende, steigen die Steuern nach der Heirat.
Ehepaare profitieren allerdings bei der direkten Bundessteuer vom sogenannten Verheiratetenabzug. Allen verheirateten Paaren wird ein Pauschalbetrag von CHF 2600 vom steuerbaren Einkommen abgezogen.
Zusätzlich können Ehepaare, die beide erwerbstätig sind, den Zweitverdienerabzug geltend machen. Bei der Bundessteuer darf so die Hälfte des niedrigeren Einkommens (mindestens CHF 8100 bis maximal CHF 13'400) in Abzug gebracht werden. Auf kantonaler Ebene variieren diese beiden Abzüge.
Für Doppelverdiener sind Steuereinsparungen aufgrund der hohen Progression umso wichtiger. Einzahlungen in die Säule 3a oder das Schliessen von Vorsorgelücken in der Pensionskasse sind ideal, um die Steuerrechnung zu reduzieren. Zudem sind sie auch eine gute Investition in die Zukunft. Im Blog «8 Tipps: So lassen sich Steuern sparen» erhalten Sie weitere Tipps und Tricks, wie Sie auch nach der Heirat Steuern sparen.
Eine Heirat beeinflusst Ihre Situation in verschiedenster Hinsicht. Informieren Sie sich vor diesem wichtigen Schritt über die Auswirkungen. Das sind einige weitere Vor- und Nachteile einer Heirat:
Vor lauter finanziellen Überlegungen und hohen Steuern droht die Romantik in der Ehe in den Hintergrund zu geraten. Das muss nicht sein: Wenn Sie Ihre Finanzen gemeinsam planen, behalten Sie Ihre Steuern auch nach der Heirat im Griff. Und können zusätzlich das Ersparte sinnvoll in Anlagelösungen investieren. So schaffen Sie sich finanzielle Freiheit und gleichzeitig mehr Raum für die schönen Dinge im Leben.