Mitarbeiter und Vorsorge

Wie erkenne ich Burnout-Symptome bei Mitarbeitenden?

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In unserer schnelllebigen Welt fühlen sich Arbeitnehmende immer öfter überfordert, Erschöpfung und Burnout nehmen zu. Erkennen Sie Symptome frühzeitig und stärken Sie die mentale Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden. Wir zeigen Ihnen wie. 

Was können erste Anzeichen eines Burnouts sein? Was brauchen Mitarbeitende, die an Depressionen leiden? Wie bleibt die Belegschaft trotz hoher Anforderungen langfristig gesund? Um solche Fragen geht es in diesem Blog. Geben Sie dem Thema psychische Gesundheit in Ihrem Unternehmen das nötige Gewicht – Damit tun Sie nicht nur Ihren Mitarbeitenden etwas Gutes, sondern fördern gleichzeitig Motivation, Leistungsfähigkeit und Produktivität im gesamten Unternehmen. 

Welche psychischen Belastungen am Arbeitsplatz gibt es? 

Ein hoher Arbeitsdruck sowie Führungs- und Team-Probleme können relevante Ursachen für psychischen Stress und Erschöpfung sein. Aber auch fehlende Wertschätzung durch Vorgesetzte, mangelndes Vertrauen oder ungelöste Konflikte beeinträchtigen das psychische Wohlbefinden von Mitarbeitenden. Oft sind die Belastungen nicht nur auf die Situation am Arbeitsplatz zurückzuführen. Sie ergeben sich aus einem Zusammenspiel von Stress im Job und Problemen im privaten Umfeld. Selbst wenn psychische Probleme private Ursachen haben, sind sie nicht nur Privatsache und beeinträchtigen Betroffene genauso am Arbeitsplatz. Daher ist es in jedem Fall auch Sache der Arbeitgeberin oder des Arbeitsgebers, Symptome zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. 

Häufige Ursachen für psychische Probleme am Arbeitsplatz 

  • Die Art und Weise, wie die Arbeit organisiert ist (z. B. Betriebskultur, Perspektive, Partizipation) 
  • Aufgaben und Verantwortungen, die nicht den Fähigkeiten von Mitarbeitenden entsprechen (z. B. Über- oder Unterforderung) 
  • Andauernde, ungelöste Konflikte im Team und/oder mit der Führungsperson 
  • Unklarheiten in der Kommunikation und Führung (z. B. keine klaren Entscheidungen und Zuständigkeiten) 
  • Zu hohes Arbeitsvolumen und zu grosser Druck über einen längeren Zeitraum (chronischer Stress) 

Wie erkenne ich, ob jemand an einem Burnout leidet? 

Veränderungen im Verhalten, in der Arbeitsweise und im sozialen Umgang einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters nehmen Führungskräfte in der Regel rasch wahr. Einzelne Symptome mögen nicht sofort beunruhigend wirken. Doch sobald sie sich häufen, ist erhöhte Aufmerksamkeit angebracht. 

Anzeichen für ein Burnout am Arbeitsplatz 

Die Symptome eines Burnouts sind vielfältig und können verschiedene Ursachen haben. Damit Sie frühzeitig reagieren können, achten Sie als Chefin oder Chef bei Ihren Mitarbeitenden auf folgende mögliche Frühwarnzeichen für mentale Erschöpfung: 

Arbeit 

  • Auflehnung gegen Vorgesetzte 
  • Vermeiden von Mitarbeitergesprächen 
  • Fehlende Motivation, nachlassende Kreativität 
  • Pausenloses Arbeiten, auch am Abend und am Wochenende, oft ohne Mehrwert in der Leistung 
  • Viele kurze Absenzen und häufiges Kranksein 
  • Zunehmende Leistungsschwankungen und Fehleranfälligkeit 
  • Konzentrationsschwierigkeiten und Vergesslichkeit 

Soziales Leben 

  • Vermehrt Gereiztheit und Konflikte 
  • Sozialer Rückzug  
  • Beziehungsprobleme  
  • Vernachlässigung von Hobbys, Gesundheit und äusserer Erscheinung 
  • Entscheidungsschwierigkeiten 

Emotionale und gesundheitliche Verfassung 

  • Schlafstörungen, sofern sie bekannt sind 
  • Vermehrte körperliche Erkrankungen, besonders Migräne oder Magen-Darm-Beschwerden 
  • Stimmungsschwankungen 
  • Niedergeschlagenheit und Überempfindlichkeit 
  • Eindruck der Hilf- und Hoffnungslosigkeit 

Steuert eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter auf ein Burnout zu, zeigen sich in der Regel mehrere der oben aufgelisteten Anzeichen. Die Liste ist nicht abschliessend.  

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Wann und wie spreche ich die Mitarbeiterin bzw. den Mitarbeiter auf Probleme an?

Im Arbeitsumfeld ist das Thema psychische Belastungen auch heute noch oft ein Tabuthema. Betroffene haben Angst vor Stigmatisierung und Kündigungen. Offensichtliche Probleme zu ignorieren, verschlimmert jedoch die Situation für alle Beteiligten. Es ist daher wichtig, den Verdacht einer psychischen Belastung bei einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeitenden anzusprechen.  

Einen Menschen in bester Absicht auf seine Probleme anzusprechen, ist nicht einfach und erfordert Empathie, Diskretion und eine gute Vorbereitung. Führungskräfte dürfen Anzeichen eines Burnouts oder einer anderen psychischen Erkrankung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Je früher beispielsweise mit einem Mitarbeitergespräch reagiert wird, desto besser. Dies mildert im besten Fall sogar einen möglichen Krankheitsverlauf und verbessert die Chancen einer erfolgreichen Behandlung.

Was tun, wenn psychisch kranke Mitarbeitende sich nicht helfen lassen wollen?

Nicht jede Mitarbeiterin oder jeder Mitarbeiter wird über ihre bzw. seine Probleme sprechen wollen. Die Angst vor Stigmatisierung, vielleicht sogar vor Repressionen bei der Diagnose einer psychischen Erkrankung wie Burnout oder Depression, ist gross. Dies hindert Angestellte daran, ein Burnout und dessen Behandlung mit der Führungsperson zu thematisieren. Es ist das Recht eines jeden Menschen, so viel von sich preiszugeben, wie er möchte. Zwang auf jemanden auszuüben, würde den Zustand verschlimmern. 

Ermutigen Sie in diesem Fall Ihre Mitarbeiterin oder Ihren Mitarbeiter, bei einer unabhängigen Stelle Unterstützung zu suchen. Je nach der Grösse eines Unternehmens gibt es firmeninterne Care-Stellen für Angestellte. Oder verweisen Sie die betroffene Person an eine externe Fachstelle wie Pro Mente Sana.

Falls die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter schon länger unter psychischen Problemen leidet oder sogar bereits krankgeschrieben ist, kann je nachdem das Care und Case Management bei der Wiedereingliederung helfen.

Leitfaden für Arbeitgebende und Führungskräfte: Mitarbeitergespräch bei Burnout-Symptomen

Generell ist es wichtig, dass Sie als Führungskraft eine Vertrauensebene sowie eine Kultur der Wertschätzung und Offenheit in Ihrem Team schaffen. Indem Sie «in guten Zeiten» in eine solche Kultur investieren, schaffen Sie die Grundlage für offene Gespräche, wenn es Mitarbeitenden schlecht geht.  

Beobachten Sie Anzeichen für ein Burnout, eine Depression oder eine andere psychische Erkrankung bei einer oder einem Mitarbeitenden, suchen Sie aktiv das Gespräch mit der betroffenen Person. Sprechen Sie Ihre Mitarbeiterin oder Ihren Mitarbeiter unter vier Augen an, erklären Sie, dass Sie sich Sorgen machen, und vereinbaren Sie ein Gespräch in ruhiger Atmosphäre und ohne Zeitdruck.

  1. Schaffen Sie Raum und Zeit: Sorgen Sie als Führungsperson für eine ruhige, stressfreie Atmosphäre. Führen Sie das Gespräch in einem separaten Raum oder gehen Sie mit der betroffenen Person nach draussen spazieren. Planen Sie genügend Zeit ein, damit Sie das Mitarbeitergespräch nicht wegen einer nachfolgenden Sitzung plötzlich abbrechen müssen. Wichtig ist, dass Sie in diesem Gespräch auch gleich die Angst vor einem Stellenverlust nehmen. Betonen Sie, dass es darum geht, gemeinsam eine Lösung zu finden.
  2. Hören Sie unvoreingenommen zu: Vermeiden Sie es, schnelle Schlüsse zu ziehen (z. B. eine Diagnose zu stellen) und hören Sie Ihrem Gegenüber zu.
  3. Verwenden Sie Ich-Botschaften: «Ich mache mir Sorgen um Sie / um dich!». Signalisieren Sie Ihre Hilfsbereitschaft und weisen Sie auf konkrete Unterstützungsangebote hin, die Sie in der Vorbereitung auf das Mitarbeitergespräch recherchiert haben.  
  4. Vereinbaren Sie einen Termin für ein weiteres Gespräch: Das erste Gespräch kann sehr intensiv und emotional ablaufen. Beide Seiten brauchen nun Zeit, das Gehörte zu verarbeiten. In einem weiteren Mitarbeitergespräch nach drei bis fünf Tagen können Sie Feedback abholen und gemeinsam weitere Massnahmen und Hilfsangebote besprechen.

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