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Ihr Boot versichern: ein Experte gibt Tipps

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Wie oft kentern Segelboote? Was ist bei einem überraschenden Gewitter auf See zu tun? Und welche Versicherung brauchen Sie für Ihr Motor- oder Segelboot? Unser Experte hat Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Bootsversicherung. 

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    Daniel Lindemann

    Daniel Lindemann ist Senior Advisor Marine und Bootsversicherungsexperte bei der AXA. Der passionierte «Böötler» ist seit Jahrzehnten unterwegs auf dem Wasser – auf heimischen sowie internationalen Gewässern.

Wie sollte ich mein Boot versichern?

Das kommt darauf an, um was für ein Schiff es sich handelt. Mit oder ohne Motor? Segelschiff oder Motorschiff? Bei Booten mit einem Motor ist die Haftpflichtversicherung obligatorisch. Bei Segelschiffen mit einer Segelfläche von über 15 m² ist diese ebenfalls Pflicht. Dann stellt sich die Frage, ob ein zusätzlicher Versicherungsschutz wie eine Teilkaskoversicherung oder eine ganzheitliche Deckung wie die All-Risk-Bootsversicherung Sinn ergibt. Die AXA bietet attraktive und vielseitige Lösungen für alle nur erdenklichen Wasserfahrzeuge und Bedürfnisse an. Grundsätzlich gilt: Bei der Bootsversicherung zu sparen, zahlt sich nicht aus.

Was sind die häufigsten Schäden bei Booten?

Die offensichtlichsten Schäden sind Kollisionen, Segelrisse oder Schäden, die durch Stürme entstehen – sei es während der Fahrt oder im Hafen. Stürme kommen immer, die Frage ist nur wann. Da sich das Wetter in den letzten Jahren stark verändert hat, erleben wir häufiger extreme Wetterlagen. Auch Hagelschäden gibt es immer häufiger: Deshalb empfiehlt sich mindestens eine Teilkaskoversicherung.

Das andere Extrem ist die Trockenheit. Ist der Wasserstand zu tief, schlägt man leicht auf dem Grund an – und das wird schnell teuer. Zudem erlebe ich immer wieder Feuerschäden.

Stichwort Feuer: Im Sommer 2021 brannten in Lachen, im Kanton Schwyz, gleich mehrere Boote im Hafen. Wie schätzen Sie solche extremen Schadenfälle ein?

Feuerschäden passieren öfters, als man denkt. Kommt es in einem Hafen zu einem Brand, steht die Feuerwehr oft machtlos da, denn die meisten Boote sind aus Kunststoff oder Holz gefertigt. Bei 1000 Grad Hitze kann kaum mehr gelöscht werden. Brennt ein Boot, steht bald auch das zweite, dritte und vierte Boot in Flammen.

Einmal beobachtete ich einen Brand am Bodensee. Dieser wurde wahrscheinlich durch den Kurzschluss einer Kühlbox ausgelöst. Wer in einer solchen Situation keine Teil- oder All-Risk-Versicherung hat, muss in der Regel selbst für den Schaden aufkommen. Wie gesagt: Bei der Bootsversicherung zu sparen, ist fahrlässig. Zum Glück konnte in diesem Fall dem Besitzerpaar kein Verschulden nachgewiesen werden. 

Gibt es noch weitere Gefahrenquellen bei Booten?

Eine weitere Gefahr neben Hagel ist Schnee. Und davon hatten wir in den letzten Jahren reichlich. Fällt in kurzer Zeit viel Schnee, kann die tonnenschwere Last die Persenning – die Abdeckung – und auch die Reling zerdrücken. Vor allem bei nassem Schnee kann die Last extrem gross werden. Wer sein Schiff in einer Halle überwintert, ist besser dran. Ich kontrolliere mein Boot nach jedem Schneefall und nach jedem Sturm. Insbesondere prüfe ich, ob die Persenning vereist oder verrutscht ist.

Auch durch Regen, der ins Boot eindringt, entstehen Schäden. Bei solchen Schadenfällen gilt die Sorgfaltspflicht.

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Wie gefährlich sind Sommergewitter und Unwetter für Boote?

Gerade im Hafen stellen Unwetter wegen der Bewegung eine grosse Gefahr dar. Sind Schiffe im Hafen nicht richtig abgefendert und belegt, stossen sie seitlich aneinander oder der Bug schlägt am Steg oder an Land auf. Die einwirkenden Kräfte sind enorm – die Folgen auch. Deshalb sollte das Material regelmässig kontrolliert und falls nötig ersetzt werden. War ein Schaden aufgrund von schlechtem oder verwittertem Material absehbar, wird es für die Besitzerin oder den Besitzer teuer.

Wie stufen Sie Gefahren auf offener See ein?

Gewitter auf offener See sind weniger schlimm als im Hafen. Falls ein Sturm aufkommt, kann auf See abgewettert werden. Das heisst, dass strategische Massnahmen ergriffen werden, um Beschädigungen am Boot zu vermeiden und natürlich um die Besatzung zu schützen. Das habe ich selbst auch schon ein paar Mal erlebt.

Wie oft kentern Segelboote?

Totalverluste sind eher selten. Falls ein Segelschiff kentert, kommt die All-Risk-Versicherung zum Zug. Bei einer Teilkaskoversicherung wird jeder Schadenfall einzeln angeschaut und beurteilt.

Bezahlt die Versicherung, wenn ich wegen einer Panne nicht mehr weiterfahren kann?

Ja, wenn Sie einen entsprechenden Versicherungsschutz haben. Mit dem neuen Zusatzbaustein «Assistance im Pannenfall» ist bis zu CHF 2000.– alles gedeckt. Das heisst: Sie sind vor den finanziellen Folgen des Abschleppens geschützt. Falls der Motor mitten auf dem Wasser nicht mehr anspringt, kann ganz einfach die Seerettung oder die Seepolizei gerufen werden und Sie kehren sicher an Land zurück. Auf Schweizer Gewässern sind einige Boote älteren Semesters unterwegs – da ergibt die Assistance-Zusatzversicherung Sinn.

Muss ein Segelschiff speziell abgesichert werden?

Nein. Es gilt die Regel «Keep it simple». Wir unterscheiden nicht zwischen Motorbooten oder Segelschiffen. Egal ob Mast, Motor, Ausstattung oder Segel: Was zählt ist der Gesamtwert des Bootes. Auf dieser Basis wird die Versicherung berechnet.

Ist die AXA Bootsversicherung nur auf Schweizer Seen gültig?

Nein. Ist das Boot transportierbar, darf auch im Ausland auf Seen oder auf dem Meer gefahren werden. Grundsätzlich deckt die Versicherung alle europäischen Binnengewässer und die damit verbundenen Seehäfen ab. Auch in europäischen Küstengewässern darf in Küstensicht und innerhalb von sechs Seemeilen zur Küste gefahren werden.

Versichert sind auch Hochseefahrten in der Zone B, sofern der Bau und die Ausrüstung des Bootes sowie der Fähigkeitsausweis der schiffführenden Person den Bestimmungen des Schweizerischen Seeschifffahrtsamtes entsprechen. Die Zone B umfasst das Mittelmeer einschliesslich aller Meeresengen und anschliessenden Binnenmeere sowie atlantischen Gewässer innerhalb vordefinierter Verbindungslinien.

Und Personen, die eine Weltreise planen?

Die AXA deckt alles ab, auch in internationalen Gewässern. In der Hochseefahrten-Zone C sind alle Boote weltweit versichert. Auch Schiffe, die im Ausland gekauft und eingewassert werden, falls sie unter Schweizer Flagge fahren. Für alle, die mit einer ausländischen Flagge unterwegs sind, bietet die AXA über unseren internationalen Marine-Partner Lloyd's of London umfassenden Schutz.

Welche Versicherung braucht es, wenn ein Boot gemietet wird?

Für die Bootsmiete ist zwingend eine Haftpflichtversicherung nötig. Zudem kommt die Zusatzversicherung – Benutzung von Carsharing und Mietfahrzeugen – zum Einsatz. Eine Fremdlenkerversicherung (Benutzung fremder Privatfahrzeuge) alleine wäre bei einem gemieteten Boot nicht ausreichend.

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