Unterwegs

Aquaplaning verhindern – aber wie?

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Autofahren im Regen birgt zusätzliche Gefahren: schlechte Sicht, längere Bremswege – und Aquaplaning. Wie entsteht es, warum ist es gefürchtet, und vor allem: Wie lässt es sich verhindern? All das erfahren Sie in diesem Blog.

Spätestens in der Fahrschule wird es zum Thema: Aquaplaning (Wasserglätte). Gemeint ist damit das unkontrollierte Gleiten der Reifen auf einer nassen Fahrbahn. Doch: Mit dem richtigen Verhalten lässt es sich verhindern. Zu hohe Geschwindigkeit ist dabei nur eine mögliche Ursache. Es gibt noch einige weitere entscheidende Faktoren.

Wie kommt es zu Aquaplaning?  

Um die Bodenhaftung auf einer nassen Strasse zu behalten, müssen die Reifen das Wasser auf der Fahrbahn verdrängen können. Bei zu grossen Wassermengen und/oder zu hoher Geschwindigkeit gelingt dies plötzlich nicht mehr: Das Wasser schiebt sich wie ein Keil zwischen Belag und Reifen, folglich schwimmt nun der Reifen auf einem Wasserfilm.

Warum ist Aquaplaning gefährlich? 

Im schlimmsten Fall entsteht ein totales Aquaplaning: Ohne direkten Kontakt zur Fahrbahn ist Ihr Fahrzeug nicht mehr kontrollierbar. Sie können weder lenken noch bremsen und befinden sich von einem Moment auf den anderen in einer sehr gefährlichen Situation. Beim einseitigen Aquaplaning, etwa in Kurven, ist nur ein Teil der Reifen betroffen. Dann lässt sich das Auto noch eher beherrschen.

Achtung, Schleudergefahr!

Beachten Sie das Gefahrensignal Nr. 114 «Schleudergefahr bei Nässe oder Schmutz». Es warnt vor Strassenabschnitten mit erhöhtem Risiko für Wasserglätte.

Was tun, wenn mein Auto «schwimmt»?

Sie sind auf der Autobahn unterwegs und es fängt an zu regnen. Plötzlich fällt Ihnen das ungewöhnlich laute Rauschen im Radkasten auf. Einen Augenblick später spüren Sie, dass Ihr Auto plötzlich keine Haftung mehr hat. Zum Überlegen bleibt keine Zeit. Jetzt kommt es darauf an, dass Sie instinktiv richtig reagieren.

1. Ruhig bleiben: Machen Sie keine abrupten Bewegungen! Nicht bremsen, nicht lenken, nicht beschleunigen! 

2. Kurs halten: Halten Sie das Lenkrad fest und gerade – sonst wird es kritisch, sobald die Reifen wieder Kontakt zur Fahrbahn haben.

3. Tempo drosseln: Nehmen Sie langsam und vorsichtig den Fuss vom Gas und treten Sie auf die Kupplung (Automat: «N»).

Was sind die Ursachen von Aquaplaning?

Damit es zum Aufschwimmen der Reifen auf dem Wasserfilm kommt, müssen mehrere Faktoren zusammentreffen. Hier die wichtigsten Risiken: 

  • Regenbeginn: Die ersten zehn Minuten bei leichtem Regen sind besonders gefährlich, denn dann vermischt sich auf dem Asphalt das Wasser mit Ölrückständen. Es entsteht ein glitschiger Schmierfilm.
  • Wasseransammlungen: Das Aquaplaningrisiko ist dort am grössten, wo sich Wasser sammelt: in Spurrillen, Unterführungen, Senken und Pfützen – oder auf Strassen, die kaum geneigt oder gewölbt sind. Starke Regenfälle bringen aber immer eine gewisse Gefahr mit sich, unabhängig von der Beschaffenheit der Fahrbahn. 
  • Geschwindigkeit: Je schneller Sie fahren, desto grösser die Gefahr. Allerdings: Wasserglätte existiert nicht erst ab 80 km/h! Auch wer deutlich langsamer fährt, kann auf einer feuchten oder nassen Strasse ins Schleudern geraten. 
  • Schlechte Reifen: Zu wenig Profiltiefe, zu wenig Reifendruck, falsche Montage – das sind schlechte Voraussetzungen für ein Sommergewitter.
  • Hinterradantrieb: Fahrzeuge mit Hinterradantrieb sind eher in Aquaplaninggefahr.
  • Teaser Image
    Aquaplaning beim Motorrad

    Motorräder kommen erst bei höherer Geschwindigkeit in die Aquaplaning-Zone, da ihre Reifen rund sind. Aber: Mangels Knautschzone führen Motorrad-Unfälle oft zu schweren Verletzungen.

    Zur Motorradversicherung

Wie kann ich Aquaplaning vermeiden?

Prävention ist entscheidend. Viele Aquaplaningunfälle liessen sich verhindern. Die besten Tipps: 

1. Fahren Sie vorausschauend und meiden Sie wenn möglich Spurrillen und grosse Pfützen. 

2. Passen Sie die Geschwindigkeit an und schalten Sie den Tempomaten aus. Halten Sie grosszügig Abstand zu vorausfahrenden Autos. 

3. Prüfen Sie regelmässig die Reifen auf Profiltiefe, Reifendruck und Laufrichtungsbindung. Achten Sie beim Kauf auf gute Nässeeigenschaften (es gibt auch spezielle Regenreifen). Schmale Reifen haften übrigens besser als breite.

4. Warten Sie die Stossdämpfer. Aquaplaning tritt bei verschlissenen Stossdämpfern schon 16 km/h früher auf als bei intakten. Faustregel: Nach 20'000 km prüfen, nach 80'000 km austauschen.

5. Machen Sie ein Fahrsicherheitstraining, um im Fall der Fälle richtig zu reagieren. 

Aquaplaning und Versicherung

Wer haftet?

Ein gut gewartetes Auto und ein der Witterung angepasstes Fahrverhalten sind die beste Versicherung gegen Aquaplaning. Dennoch: Ein Unfall ist schnell passiert. Erleiden andere Verkehrsteilnehmende dadurch Schaden, haften Sie wegen Nichtbeherrschen des Fahrzeugs

Wer zahlt?

Die Autohaftpflichtversicherung – in der Schweiz obligatorisch – bezahlt Sach- und/oder Personenschäden an Dritten. Sollte sich herausstellen, dass Sie grobfahrlässig gehandelt haben, kann Sie die Versicherungsgesellschaft unter Umständen Regress nehmen, also einen Teil der Kosten von Ihnen zurückfordern.

Schäden an Ihrem eigenen Fahrzeug zahlen Sie selbst – es sei denn, Sie haben eine Vollkaskoversicherung. Denn diese schliesst auch das Risiko «Kollision» mit ein. Haben Sie sich verletzt, übernimmt Ihre Unfallversicherung die Heilungskosten.

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