Mobilität

Frühlingsschnee und Sommerpneus

Bild: KEYSTONE-SDA
Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen Auf LinkedIn teilen Auf Xing teilen Per Email teilen

Nach Ostern wechseln viele Autolenkerinnen und Autolenker von Winterreifen auf Sommerpneus. Doch was, wenn es im Frühling nochmals Schnee bis in tiefe Lagen gibt? Wie die Haftung bei einem Unfall aussieht, erklärt AXA Experte Patrick Villiger. 

  • Teaser Image
    Patrick Villiger

    Patrick Villiger ist Leiter Schaden Motorfahrzeuge. Zusammen mit seinem Team kümmert er sich um fast 400’000 Schadenfälle pro Jahr. Gleichzeitig treiben seine Spezialisten und er die Transformation der Versicherungsindustrie mit viel Elan voran.

Patrick Villiger, gilt es als grobfahrlässig, wenn ich mit Sommerpneus im Frühling bei winterlichen Verhältnissen einen Unfall verursache? 

Grundsätzlich nicht. Nicht einmal im Winter bedeuten Sommerreifen zwingend eine Grobfahrlässigkeit. Ausschlaggebend ist vielmehr das Fahrverhalten. Egal, ob man Sommer- oder Winterpneus montiert hat: Wichtig ist stets, die Fahrweise den herrschenden Verhältnissen und der Ausrüstung des Fahrzeugs anzupassen. 

Was heisst das konkret? 

Wer beispielsweise in flachem Gelände auf schneebedeckten Strassen unterwegs ist, sollte gerade mit Sommerreifen besonders vorsichtig und vorausschauend fahren, also langsam fahren, vorsichtig bremsen, einen genügenden Abstand einhalten. Bei geplanten Fahrten über verschneite Pässe sollte hingegen auch die Ausrüstung des Autos stimmen. 

Was ist, wenn man seine Fahrweise nicht anpasst? 

Wenn dies als grobfahrlässiges Verhalten eingestuft wird, muss der Lenker/die Lenkerin möglicherweise einen Teil des Schadens selber bezahlen. Dagegen kann man sich jedoch mit dem Grobfahrlässigkeitsschutz versichern – im Gegensatz zu anderen Grobfahrlässigkeitsdelikten. 

Gegen welche Grobfahrlässigkeit kann man sich nicht versichern

Wer rast, unter Alkohol-, Betäubungsmittel- oder Arzneimitteleinfluss oder in übermüdetem Zustand fährt und einen Schaden verursacht, muss immer mit finanziellen Konsequenzen rechnen. Denn Versicherer müssen von Gesetzes wegen auf die Lenkerin/den Lenker oder die Fahrzeughalterin/den Fahrzeughalter Rückgriff nehmen.

Tipps für eine sichere Fahrt im Winter

  • Beim Fahren
    Gerade auf rutschigen Strassen sollten Sie mit einem «weichen» Fahrstil unterwegs sein. Fahren Sie gefühlvoll an: Lassen Sie die Kupplung langsam kommen, geben Sie vorsichtig Gas und achten Sie darauf, dass die Räder nicht durchdrehen.
  • Bei manueller Schaltung
    Benutzen Sie zum Anfahren gleich den zweiten Gang, um ein Durchdrehen der Räder bei Glätte zu verhindern. Schalten Sie möglichst früh in einen höheren Gang. Fahren Sie den Wagen bei Schnee lieber untertourig. Denn auch im zweiten oder dritten Gang neigen die Räder bei einer höheren Umdrehungszahl eher zum Durchdrehen.
  • Beim Bremsen
    Im Winter wie im Sommer gilt bei allen modernen Fahrzeugen mit ABS: im Notfall immer so schnell und hart wie möglich auf das Bremspedal treten. Das Antiblockiersystem entfaltet nur dann seine volle Wirkung, wenn das Pedal maximal gedrückt und auch gehalten wird. Denken Sie daran, dass der Bremsweg auf schneebedeckter oder vereister Strasse ungleich länger ist als normal: Halten Sie deshalb einen rund dreimal so grossen Sicherheitsabstand zum voranfahrenden Fahrzeug wie unter normalen Witterungsbedingungen. Fahren Sie vorausschauend, insbesondere wenn Sie sich Kreuzungen nähern. Diese Stellen sind wegen der Vielzahl an Bremsvorgängen oftmals besonders glatt – und besonders gefährlich bei fehlender Winterbereifung.
  • Beim Überholen
    Überholen Sie wenn möglich nicht. Falls es doch nötig ist, ist besondere Vorsicht angebracht, denn beim Spurwechsel neigt das Auto leicht zum Ausbrechen. Einerseits, weil die Räder die Haftung in der Fahrspur verlieren, andererseits, weil sich zwischen den Fahrspuren häufiger kleine Schneehaufen bilden, die das Fahrzeug ebenfalls den Halt verlieren lassen.
  • Bei der Routenwahl
    Meiden Sie wenn möglich Routen mit Bergpassagen. Lassen Sie besondere Vorsicht walten an Orten, die feucht, schattig oder ungeschützt dem kalten Wind ausgesetzt sind. Hier bildet sich im Winter bei entsprechenden Temperaturen besonders leicht Glatteis. Zu diesen besonders durch Schneeglätte gefährdeten Orten zählen etwa Brücken, schattige Waldstücke oder Strassen, die entlang von Gewässern führen.
  • Beim Anhalten
    Das Halten an einer Steigung sollten Sie möglichst vermeiden, weil das Anfahren dort besonders schwierig ist.

Verwandte Artikel

AXA & Sie

Kontakt Schaden melden Stellenangebote Medien Broker myAXA Login Garagen-Portal Kundenbewertungen Newsletter abonnieren myAXA FAQ

AXA weltweit

AXA weltweit

In Kontakt bleiben

DE FR IT EN Nutzungshinweise Datenschutz / Cookie Policy © {YEAR} AXA Versicherungen AG