Gesundheit

Grümpelturnier: Fussball ohne Verletzung

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Das Dribbling ist geglückt, die Gegenspielerin ausgetrickst, der Weg zum Tor frei. Doch bevor der Ball im Tor versenkt werden kann, passierts. Wer in diesen Tagen bei einem Grümpelturnier mitmacht, nimmt das höchste Unfallrisiko aller Sportarten in Kauf. Doch das muss nicht sein: Sie und Ihr Team können vorbeugen.

Jeder vierte Sportunfall passiert beim Fussballspielen – rund 45 000 Mal im Jahr, alle elf Minuten. Besonders gefährdet sind ungeübte Spielerinnen und Spieler an Grümpelturnieren. Zum Glück handelt es sich bei den meisten Verletzungen um harmlose Prellungen, Zerrungen oder Verrenkungen. Zwar schmerzhaft, aber mit folgenloser Heilung.

Fussball: Ein Sport mit hohem Verletzungsrisiko

Doch auch ernsthafte Folgen sind nicht ausgeschlossen. Generell sind beim Fussball die «Schlaginstrumente» am stärksten betroffen, sprich Füsse und Beine. Etwa die Hälfte aller Verletzungen betreffen die beiden unteren grossen Beingelenke, Sprunggelenk/Knöchel und Knie. Gemäss Suva-Unfallstatistik verursachten Verletzungen beim Fussball im Schnitt 200 Millionen Franken an Kosten.

So schützen Sie sich am Grümpelturnier vor Verletzungen

Am einfachsten wäre es, den Stern aus den Super-Mario-Spielen zu nutzen und unverletzbar über den Platz zu dribbeln. Leider ist das nicht möglich – und wäre auch nicht im Sinne des Fairplays. Daher haben wir zusammen mit Rahel Sager, Spielerin und Athletiktrainerin beim FC Luzern Spitzenfussball Frauen, einige Tipps zusammengestellt, wie Sie Verletzungen verhindern können:

  • Trainieren: Egal, ob Kondition oder Muskelaufbau – nur regelmässiges Training führt zum Erfolg. So können Sie sich langsam, aber stetig an die körperliche Belastung gewöhnen und beugen damit vielen Verletzungen vor. Achten Sie darauf, dass Ihr Team auch vor dem Fussballspiel zusammen trainiert und die wichtigsten Muskeln stärkt. Wichtige Körperteile sind Knie, Sprunggelenke und Unterschenkel. Gemeinsames Trainieren hat noch einen weiteren Vorteil: Das Team kann zusammenwachsen. Eine gesunde Voraussetzung fürs Siegerpodest. 
  • Ausrüstung: Im Sport gibt es Schutzausrüstungen, so auch im Fussball. Machen Sie es wie die Profis und nutzen Sie Schienbeinschoner mit Knöchelschutz und Nockenschuhe. Wer das Sprunggelenk noch besser stabilisieren will, kann es mit Sporttape oder einer Bandage unterstützen. 
  • Aufwärmen: Selbst ohne Verletzung ist es keine gute Idee, unaufgewärmt in ein Match zu gehen. Und seien wir ehrlich: Spätestens beim Anpfiff sind die guten Vorsätze, langsam einzusteigen, weggefegt. Selbst wenn alles gut geht und sich während der Partie niemand verletzt – so steht der Muskelkater schon in den Startlöchern. Muskelkater und Verletzungen vorbeugen können Sie mit einem Aufwärmtraining von mindestens zehn Minuten. Besonders empfehlenswert ist hier auch das dynamische Dehnen: wippende Bewegungen und nur kurz in einer Position bleiben.
  • Fairplay: Viele Unfälle werden durch Foulspiel oder Selbstüberschätzung verursacht. In Zahlen: 41 % aller Fussballunfälle entstehen durch einen Zusammenprall mit einer Mitspielerin oder einem Mitspieler. Sie selbst können auf diese Punkte direkt Einfluss nehmen: Spielen Sie fair und gehen Sie lieber eine Minute zu früh als eine Minute zu spät vom Platz, wenn Sie sich nicht gut oder erschöpft fühlen. Wenn Sie während des Matchs ein Ziehen spüren oder eine Bewegung Schmerzen verursacht, sollten Sie sofort vom Platz. Respektieren Sie auch bei Ihren Mitspielerinnen und Mitspielern eine solche Entscheidung.
  • Cool bleiben: Klar, im Spiel geht es heiss her und alle wollen ihr Bestes zeigen. In der Folge steigt nicht nur die Unfallgefahr, auch sonst wird in der Hitze des Gefechts schnell vergessen, wie heiss es tatsächlich ist. Schützen Sie sich daher während den Spielpausen bei heissem Wetter vor der Sonne und trinken Sie viel Wasser oder isotonische Getränke. Und auch wenn ein Hauptbestandteil des Biers Wasser ist: kein Alkohol, bis das Spiel abgepfiffen ist.
  • Regeneration: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, egal ob beim Training oder dem Grümpelturnier. Planen Sie zwischen den Trainingseinheiten genügend Pausen ein und trinken Sie vor, während und nach jeder sportlichen Betätigung genügend Wasser oder isotonische Getränke. Auch eine sportgerechte Nahrung hilft: Sie unterstützt den Muskelaufbau und sorgt dafür, dass Sie die Energie auf dem Platz nicht plötzlich verlässt. 
Spielerinnenbild von Rahel Sager, Spielerin und Athletiktrainerin beim FC Luzern Spitzenfussball Frauen

Rahel Sager ist Spielerin und Athletiktrainerin beim FC Luzern Spitzenfussball Frauen, mit dem sie 2021 den AXA Women's Cup gewann. Ausserdem studierte sie Medizin an der Medizinischen Universität Bern und arbeitet seither als Assistenzärztin Chirurgie.

Tipps bei Muskelkater oder Muskelzerrungen

Leider sind auch gute Vorbereitung und viel Erfahrung am Grümpi keine Sicherheit für ein verletzungsfreies Spiel. Und gerade leichte Zerrungen können im Adrenalinrausch ausgeblendet werden.

Nach dem Turnier stellt sich nicht selten die Frage: Muskelkater oder Muskelzerrung? Meist tritt der Muskelkater einige Stunden nach dem Sport und eher schleichend auf. Ziehende, krampfartige Schmerzen während des Sports oder bei einer bestimmten Bewegung deuten dagegen auf eine Zerrung hin.

Während ein Muskelkater nicht per se schlecht ist und nach der Regeneration keine Schäden in der Muskulatur zurückbleiben, benötigt eine Zerrung oder gar ein Muskelfaserriss deutlich mehr Erholung.

Wie behandle ich Muskelkater am besten?

Muskelkater wird am besten mit Wärme und leichter Bewegung behandelt. Beispielsweise einem warmen Bad, einem Saunabesuch oder einer wärmenden Salbe und Spazieren, Joggen oder Radfahren. Wer unter starkem Muskelkater leidet, sollte jedoch besser eine Pause einlegen.

Was soll ich bei einer Muskelzerrung tun?

Bei einer Muskelverletzung, einer Gelenksverstauchung oder einer Bänderverletzung gehen Sie am besten nach dem PECH-Schema vor:

  • Pause: Legen Sie eine Pause ein und unterbrechen Sie alle sportlichen Aktivität unverzüglich. Ja, auch wenn das Grümpelturnier noch in vollem Gange ist. Schonen Sie die betroffene Muskulatur oder das betroffene Gelenk.
  • Eis: Kühlen Sie die verletzte Stelle mit einer Packung Eis oder einem kaltem Umschlag. Achten Sie darauf, dass das Eis keinen direkten Kontakt mit der Haut hat.
  • Compression: Legen Sie einen Druckverband an.
  • Hochlagern: Lagern Sie den verletzten Arm oder das Bein hoch, um das Anschwellen zu vermeiden. Auch wenn bereits eine Schwellung spürbar ist, sollten Sie den betroffenen Körperteil hochlagern. Sie vermindern damit ein weiteres Anschwellen.

Wichtig: Wenn Ihre Verletzung sehr schmerzhaft ist oder nach einigen Tagen nicht besser wird, sollten Sie unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen.

Wie sind Unfälle am Grümpelturnier versichert?

Unfälle an einem Grümpelturnier sind über die obligatorische Unfallversicherung oder die obligatorische Krankenversicherung gedeckt. Welche Versicherung zum Tragen kommt, hängt von Ihrem Arbeitspensum ab.

Wenn Sie durch eine Gegenspielerin oder einen Gegenspieler verletzt werden, ist je nach Sachverhalt die Privathaftpflichtversicherung der schuldigen Spielerin oder des schuldigen Spielers zuständig. Bei der Schadenbeurteilung wird berücksichtigt, dass beim Fussballspielen ein gewisses Mass an Risiko in Kauf genommen wird, sprich auch der eigene Versicherungsschutz zum Tragen kommt.

Erwerbstätige Personen

Ab einem Arbeitspensum von acht Stunden pro Woche sind Sie über Ihren Arbeitgeber gegen Unfall und Nichtberufsunfall versichert. In diesem Fall deckt die obligatorische Unfallversicherung (UVG) Heilungskosten und vorübergehenden Lohnausfall. In besonders schweren Fällen haben Sie Anspruch auf eine IV-Rente aus der UVG. 

Mehrkosten für die halbprivate oder private Abteilung in Spital oder Reha sind nur versichert, wenn Ihr Arbeitgeber eine Zusatzversicherung in Ergänzung zum UVG (UVGZ) abgeschlossen hat oder Sie selbst eine private Unfallversicherung haben. 

Nicht erwerbstätige und selbstständig erwerbende Personen

Wenn Sie nicht oder für weniger als acht Stunden pro Woche angestellt sind, übernimmt die obligatorische Krankenversicherung (KVG) die Heilungskosten. Nicht gedeckt sind in diesem Fall die Überbrückung für einen möglichen Lohnausfall infolge Unfall. Dieser muss separat versichert werden, beispielsweise mit der Erwerbsunfähigkeitsversicherung.

Beim RAV angemeldete, arbeitslose Personen sind automatisch gegen Unfall und Nichtberufsunfall versichert.

Wer eine unbezahlte Auszeit nimmt oder eine Ausbildung macht, kann mit einer Abredeversicherung den Versicherungsschutz der bisherigen Anstellung innert 31 Tagen kostengünstig um bis zu sechs Monate verlängern.

Fazit: Gute Vorbereitung schützt

Sie wollen in den nächsten Wochen an einem Grümpelturnier teilnehmen? Dann sollten Sie spätestens heute mit dem Training beginnen. Passen Sie Ihr Training aber unbedingt Ihrer Grundkondition an: Wenn Sie jetzt übertreiben, besteht die Gefahr, dass Sie während des Grümpelturniers am Spielfeldrand stehen.

Achten Sie auch auf schützende Ausrüstung und spielen Sie idealerweise schon vor dem Turnier mit Schienbeinschoner und Nockenschuhen. So können Sie Blasen an den Füssen und ständigem Zurechtzupfen der Schienbeinschoner am Turniertag vorbeugen.

Und last but not least: Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Auch wenn wir uns alle gerne als nächste Megan Rapinoe oder nächsten Lionel Messi sehen, fehlen uns in den meisten Fällen – sehr, sehr viel – Training und Talent, um mit deren fussballerischem Können mitzuhalten. Denken Sie auch auf dem Platz daran und überschätzen Sie sich nicht.

Sie haben Lust auf ein Grümpelturnier bekommen? Unter gruempi.ch finden Sie die aktuellen Termine.

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