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Die Bilder sehen wunderschön aus, der Ort scheint sympathisch und der Kaufpreis liegt im Rahmen. Kurz gesagt: Sie haben Ihr Traumhaus gefunden. Den Termin zur Besichtigung haben Sie auch schon vereinbart – und nun? Wir zeigen Ihnen, was es rund um den Hauskauf zu beachten gibt.
Wer den Kauf einer Immobilie ins Auge fasst, findet im Schweizer Immobilienmarkt wunderschöne Objekte, aber auch hohe Preise. Klar, niemand hat ein Interesse daran, die eigene Immobilie unter Wert zu verkaufen. Doch nicht immer ist der Preis gerechtfertigt.
Ihre Versicherung oder Bank kann abschätzen, ob der Verkaufspreis der gewünschten Immobilie angemessen ist. Denn eine Hypothek wird nur auf den realen Wert eines Hauses oder einer Wohnung gewährt, nicht auf den tatsächlich von Ihnen bezahlten Kaufpreis.
Sollte beispielsweise das von Ihnen ins Auge gefasste Haus von Ihrer Versicherung auf einen realen Wert von CHF 1'200'000 geschätzt werden, Sie jedoch CHF 1'500'000 bezahlen, müssen Sie die CHF 300'000 Differenz zusätzlich aus Eigenmitteln beisteuern.
Damit Ihre Versicherung oder Ihre Bank den Wert der Immobilie schätzen kann, benötigt sie Pläne, Fotos, den Grundbuchauszug und Angaben zur energetischen Bewertung. Oft sind diese Angaben bereits in der Verkaufsdokumentation einer Liegenschaft zu finden.
Wenn der angegebene Verkaufspreis der Liegenschaft stark von der Schätzung Ihrer Versicherung abweicht, können Sie die Immobilie von unabhängiger Seite, beispielsweise vom Hauseigentümerverband, schätzen zu lassen.
Manchmal muss es beim Hauskauf schnell gehen. Umso besser, wenn Sie schon alle Unterlagen beisammenhaben. Sobald Sie wissen, auf welchen Betrag das von Ihnen gewünschte Haus oder die von Ihnen angepeilte Wohnung geschätzt wird, können Sie sich mit der Finanzierung auseinandersetzen.
Wichtig ist nicht nur das Kapital für den Kauf, sondern auch Ihr Einkommen im Hinblick auf die Tragbarkeit. Mit dem Hypothekarrechner der AXA berechnen Sie gleich beides.
Lassen Sie sich daraufhin eine Finanzierungsbestätigung Ihres Hypothekargebers ausstellen. Idealerweise über den Betrag, den Sie bereit sind, für die Immobilie zu bezahlen.
Wie bereits in einem früheren Blogartikel zu Wohneigentum erwähnt, gibt es einige Punkte, die Sie bei Ihrer Traumimmobilie beachten sollten. Erstellen Sie daher eine Liste mit den Punkten, die ein Haus oder eine Wohnung für Sie unbedingt haben muss. Beispielsweise die Anzahl an Zimmern, einen Hobbyraum oder einen ebenerdigen Eingang. Erstellen Sie ebenfalls eine Liste mit Nice-to-have-Elementen, die Sie freuen, auf die Sie aber auch verzichten könnten.
Achten Sie bei der Besichtigung auch darauf, welche Renovationsmassnahmen vor einem Einzug oder in den ersten Jahren nötig werden. Dieser Betrag muss zum Kaufpreis zusätzlich mit einberechnet werden.
So vorbereitet kommen Sie nicht in Gefahr, vom Moment oder der Situation mitgerissen zu werden und Ihre Prioritäten aufgrund des netten Maklers oder der sympathischen Eigentümerin über Bord zu werfen.
Achten Sie bei einer Besichtigung besonders auf den Zustand des Hauses oder der Wohnung. Erkundigen Sie sich vor einem Kauf nach dem energetischen Zustand oder weiteren Kosten.
Beachten Sie auch, dass gerade bei einem alten Haus energetische Sanierungen bald nötig werden können. Auch diese müssen bei der Finanzierung mit eingerechnet werden und können einen Hauskauf deutlich teurer machen.
Klar, in erster Linie besichtigen Sie ein Haus oder eine Wohnung. Nehmen Sie sich aber auch die Zeit, einen Spaziergang durch die Nachbarschaft zu machen. Achten Sie darauf, wie die Häuser in der Umgebung aussehen. Gibt es Parkmöglichkeiten für Besucher? Ist mit Lärm- oder Geruchsemissionen zu rechnen? Steht die Immobilie im Schatten anderer Gebäude oder grosser Bäume? Oder je nach Familiensituation: Ist die Umgebung kinderfreundlich?
Nutzen Sie wenn möglich auch die Gelegenheit, mit Personen aus der Nachbarschaft zu sprechen. So erfahren Sie nicht nur Interessantes zu Ihrem potenziellen neuen Zuhause und der Stimmung in der Nachbarschaft, sondern knüpfen auch schon erste Kontakte.
Je nach Standort Ihrer Wunschimmobilie lohnt es sich auch, einen Blick auf den Bauplan der Gemeinde zu werfen. Nicht, dass die unverbaute Wiese vor Ihrem Balkon plötzlich einer Grossüberbauung weicht. Oder die vermeintlich ruhige Strasse demnächst zur Hauptverkehrsachse wird.
Die Umgebung passt, die Immobilie gefällt und die Finanzierung stimmt? Wunderbar, dann müssen Sie ja nur noch den Zuschlag erhalten. Wobei dies manchmal nicht so einfach ist.
Wenn die Immobilie an die meistbietende Partei verkauft wird, haben Sie einzig die Möglichkeit, tatsächlich am meisten zu bieten. Oft ist jedoch nicht allein das Geld entscheidend. Hier aber mit Schokolade, Blumen oder anderen Geschenken Eindruck schinden zu wollen, kann gehörig nach hinten losgehen.
Zeigen Sie besser, dass es Ihnen ernst ist und weshalb Sie genau diese Immobilie kaufen wollen. Beispielsweise mit einem Motivationsschreiben. Je nachdem, wer das Haus oder die Wohnung verkauft, kann es auch sympathisch sein, wenn Sie sich und Ihre Lieblingsmenschen, die mit Ihnen einziehen werden, kurz vorstellen.
Haben Sie zudem unbedingt die benötigten Unterlagen inklusive Finanzierungsbestätigung zur Hand. Fordern Sie aber auch für Sie wichtige Unterlagen ein. Beispielsweise Informationen darüber, ob Wohn- oder Nutzungsrechte von Drittpersonen bestehen. Verlangen Sie auch Informationen über Sanierungs- und Instandhaltungsmassnahmen und erkundigen Sie sich zu den Betriebskosten.
So sehr Geschwindigkeit Ihnen einen Vorteil beim Hauskauf verschaffen kann, so wenig sollten Sie etwas überstürzen. Vereinbaren Sie vor der Ausstellung eines Reservationsvertrags oder vor dem definitiven Kauf unbedingt nochmals einen Termin vor Ort. Achten Sie dabei darauf, die Immobilie zu einer anderen Tageszeit zu besichtigen.
Ziehen Sie auch nochmals die Liste Ihrer «Must haves» zu Rate. Sollten grössere Renovationen nötig sein – beispielsweise für Küche, Heizung oder Bad –, dann lassen Sie diese Kosten ebenfalls schätzen.
Machen Sie eine Aufstellung aller zu erwartenden Kosten, inklusive Zinsen, Unterhalt und Amortisation. Stellen Sie dem Ihre Einnahmen gegenüber. Vergessen Sie dabei nicht mögliche Teilzeitpensen – beispielsweise aufgrund von Familienplänen. Überlegen Sie auch, welche Absicherung für Sie wichtig ist, beispielsweise im Fall von Erwerbsunfähigkeit oder Tod. Seien Sie im Hinblick auf die Finanzierung einer Immobilie unbedingt realistisch und achten Sie darauf, sich keine finanzielle Bürde aufzuladen, die Sie langfristig nicht stemmen können.
So vorbereitet sind Sie bestens gerüstet, die Immobilie Ihrer Träume bald Ihr Eigen zu nennen.
Jennifer Bächtold ist Content & Advertising Managerin bei der AXA. Sie recherchiert und schreibt über alle Themen rund um die Gesundheit und Vorsorge.
