Maskierte Person manipuliert mit einem Draht ein Türschloss.

Bild: Getty Images

Mehr Einbrüche: Wo und wann am häufigsten zugelangt wird

27.10.2025

Nachdem Einbrüche lange rückläufig waren, sind sie letztes Jahr wieder über das Vor-Pandemie-Niveau geklettert. Von Oktober bis Dezember steigen am meisten Diebe ein – mit Höchstwerten an Weihnachten und Silvester. Am stärksten betroffen ist die Westschweiz.

Am Wochenende begann nicht nur die Winterzeit, sondern mit ihr auch die Einbruchszeit. Dies zeigt eine Auswertung der AXA über die letzten zehn Jahre: So verzeichnet die Versicherung von Oktober bis März 45 Prozent mehr Einbruchdiebstähle als im Sommerhalbjahr. «Die frühere Dunkelheit scheint Einbrechern in die Hände zu spielen», sagt Stefan Müller, Leiter Schaden Sach bei der AXA. Der beliebteste Monat ist dabei der Dezember, gefolgt vom November und Oktober. Am 24. und 31. Dezember stellt die AXA jeweils gar mehr als doppelt so viele Einbrüche fest wie an normalen Tagen. «Während der Feiertage, wenn viele in den Ferien oder bei Verwandten sind, haben Einbrecher leichteres Spiel», so Stefan Müller. Am seltensten steigen Diebe von April bis Juni ein.

Westschweiz besonders betroffen

Das Risiko für einen Einbruch hängt nicht nur von der Jahreszeit ab – sondern auch davon, wo man wohnt. So war seit 2019 das Risiko, von Einbrechern heimgesucht zu werden, im Kanton Genf über doppelt so hoch wie im Schweizer Schnitt. Pro Jahr und pro 1000 Haushalte geschahen im Kanton Genf 8,5 Einbrüche. Auch die Kantone Waadt, Basel-Stadt und Basel-Land sowie Jura, Solothurn und Neuenburg waren überdurchschnittlich oft betroffen. In der Inner- und Südostschweiz hingegen kann man getrost darauf vertrauen, gar nie von Langfingern heimgesucht zu werden: Seit 2019 geschahen pro Jahr und pro 1000 Haushalte in Uri, Graubünden und Glarus 0,9, 1 bzw. 1,1 Einbrüche. Der Schweizer Schnitt liegt bei 3,2.

Anhand einer Schweizerkarte sind Einbruchsquoten pro Kanton 2019 bis 2024 dargestellt.

Grafik: Einbruchsquoten pro Kanton 2019 bis 2024

10 Prozent mehr als im Vorjahr

Wenn man den pandemiebedingten Rückgang und damit die Jahre 2020 und 2021 ausklammert, zeigt sich bei der Anzahl Einbrüche über die Jahre ein klares Bild: Nachdem sie lange rückläufig war, nahm sie im letzten Jahr erstmals wieder zu, um rund 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Frequenz lag damit über jener im Vorpandemiejahr 2019. «Wir sehen hier eine neue Entwicklung, die wir weiterhin beobachten werden», so Stefan Müller. «Wieso Einbrüche zugenommen haben, können wir nicht abschliessend beurteilen.»

21 Millionen Schaden

Noch deutlicher gestiegen ist der durchschnittliche Schaden und damit der Schadenaufwand. Letztes Jahr hat die AXA rund 21 Millionen Franken für Einbruchdiebstähle bezahlt. Der einzelne Fall kostete im Schnitt über 7000 Franken und war damit um rund einen Viertel teurer als noch vor zwei Jahren und so hoch wie nie zuvor. Dies liegt daran, dass es deutlich mehr Grossschäden, also Fälle mit Kosten von über 30'000 Franken, gab. Die Anzahl solcher Fälle ist 2023 und 2024 um jeweils rund 50 Prozent pro Jahr angestiegen. «Solch komplexe Delikte deuten auf organisierte Strukturen hin. Wir gehen davon aus, dass professionell durchgeführte Einbrüche und damit die organisierte Kriminalität deutlich zugenommen haben», sagt Stefan Müller. Bei den Einbrüchen mit Kosten von unter 30'000 Franken ist der Durchschnittsschaden über die letzten zwei Jahre um 9 Prozent gestiegen. «Dies dürfte daran liegen, dass viele Personen im Besitz von immer teureren Wertgegenständen wie Smartphones, Laptops oder E-Bikes sind und dass dieselbe Sache aufgrund der höheren Preise heute teurer ist.»

Ein Balkendiagramm zeigt die Entwicklung der Einbruchsquote und des Durchschnittsschadens.

Grafik: Entwicklung Einbruchsquote und Durchschnittsschaden

Tipps zur Prävention

Gerade Einschleichdiebstähle – Delikte, bei denen Diebe ohne Gewaltanwendung an die Wertsachen gelangen, beispielsweise dank einer offenen Türe oder einem gekippten Fenster – lassen sich mit einfachen Massnahmen vermeiden. «Türen sollten auch bei kurzen Abwesenheiten stets mit dem Schlüssel abgeschlossen und alle Fenster geschlossen werden – auch nachts», empfiehlt Stefan Müller. Aufmerksame Nachbarinnen und Nachbarn sind für die Einbruchsprävention ebenfalls wesentlich. Günstig und effektiv sind zudem Zeitschaltuhren, welche die Beleuchtung im Gebäude regeln und eine Anwesenheit der Bewohnerinnen und Bewohner vortäuschen.

Über die AXA 

Rund zwei Millionen Kundinnen und Kunden in der Schweiz vertrauen auf die Expertise der AXA in der Personen-, Sach-, Haftpflicht-, Rechtsschutz- und Lebensversicherung sowie in der Gesundheits- und beruflichen Vorsorge. Mit innovativen Produkten und Dienstleistungen rund um Mobilität, Gesundheit, Vorsorge und Unternehmertum sowie einfachen, digitalen Prozessen steht die AXA ihren Kundinnen und Kunden als Partnerin zur Seite und ermutigt sie mit ihrem Markenversprechen «Know You Can», auch in herausfordernden Situationen an sich selbst zu glauben. Dafür setzen sich rund 4600 Mitarbeitende sowie die 3000 Kolleginnen und Kollegen im Vertrieb persönlich ein. Mit über 340 Geschäftsstellen verfügt die AXA über das schweizweit grösste Vertriebsnetz in der Versicherungsbranche. Die AXA Schweiz gehört zur AXA Gruppe und erzielte 2024 ein Geschäftsvolumen von CHF 6,2 Mia.